Corona-Tagebuch: Die Asse und das Stück vom Winterglück

Christina/ Januar 17, 2021/ Alltagsgeschichten

Was ist mindestens genauso nervig wie Corona? Richtig, Politiker im Superwahljahr. In der Konsequenz ist dann die derzeitige Koinzidenz von Corona mit einem Superwahljahr so etwas wie der Super-GAU der Eitelkeiten oder einfach ein Alptraum für die Bürger.

Kaum ist der Startschuss gesetzt, übertreffen sich die Vertreter der Parteien mit täglich neuen Restriktionen frei nach dem Motto: “Meine Idee muss die meines Konkurrenten in ihrer Freiheits-Einschränkung mindestens noch übertreffen sonst wirkt sie beim Wahlvolk nicht.” Warum Angstmachen am besten funktioniert, um Anordnungen jeglicher Form durch- und umzusetzen, lässt sich übrigens sehr gut in Gerald Hüthers neuem Bestseller “Wege aus der Angst ” nachlesen.

Das aber nur als Fun-Fact am Rande, mir geht es hier um etwas anderes. Nämlich den täglichen Freigang, der uns z.Zt. noch bleibt. An diesem Sonntag ging es für mich in die Asse und tatsächlich konnte ich dort ein Stück vom Winterglück ergattern.

Fast 500 Höhenmeter wollen erklommen werden
Wir parken nahe dem Sportplatz in Groß Denkte und erklimmen zunächst den Vorderen Eichberg. Es geht also bergauf und uns wird an diesem kalten Sonntag schnell warm. Oben angekommen haben wir einen wundervollen Blick auf das vom Schnee überzuckerte Groß Denkte. Über den Kamm kommen wir auf den Philosophenweg, dem wir bis zum Ende folgen. Der Schneestand unterwegs ist ganz unterschiedlich, je nachdem, wie hoch wir kommen. Auch rutschig ist es mitunter, weil der Schnee tagsüber antaut und abends dann überfriert.

Hof oder Halo?
Oberhalb von Asse, Schacht II verlassen wir den Philosophenweg und wähnen uns kurz im Ruhrgebiet. Die Sonne kommt heute nicht ganz durch die Wolken, hat aber einen schönen Hof um sich herum – oder ist das ein Halo? Wir lassen die Szenerie auf uns wirken und “besteigen” den Watzeberg. Hier begegnen uns die ersten Rodler, Kinder mit ihren Großeltern, die glücklich im Schnee toben. Wir erreichen Wittmar. An dieser Stelle wird es plötzlich voll. Der Parkplatz bei Wittmar ist der bekannteste in der Asse. Außerdem sind die Liebeallee, der Bismarckturm, die Asseburg und ein weiterer Rodelhügel ganz in der Nähe.

Fast wie in Norwegen
Nun sind wesentlich mehr Menschen unterwegs als auf dem Philosophenweg. Das macht die Wege leider etwas rutschiger, aber wir kommen insgesamt ganz gut klar. Wir stoppen oberhalb von Wittmar und bewundern den herrlichen Ausblick. Wenn wir es nicht besser wüssten, dann könnten wir direkt irgendwo in Norwegen sein. Nach der Ruine der Asseburg wird es wieder ruhiger. Die meisten gehen nicht den ganzen Rundweg sondern vertreten sich nur ein wenig die Beine oder schauen ihren Kindern beim Rodeln zu.

Auf schmalen Wegen geht es zurück zu unserem Ausgangspunkt. Ich schließe die Aufzeichnung der Tour ab und bin erstaunt dass wir fast 500 Höhenmeter gemacht haben. Jetzt kann ich mich entspannt auf meine Couch freuen.

Tourdaten:
Länge: 11,5 km
Gehzeit: 2:58 Std.
Höhenmeter: 477 hoch, 466 runter
Zur Touraufzeichnung

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