Corona-Tagebuch: In der Gifhorner Schweiz

Christina/ Februar 28, 2021/ Alltagsgeschichten

Sie liegt zwischen Harz und Heide: Die Gifhorner Schweiz. Ein weiteres Synonym, das sich die Stadt selbst gegeben hat, ist das Tor zur Südheide. Und genau diese wollen wir heute bei einer Wanderung erkunden. In einem Portal haben wir uns dazu eine interessante Strecke, “durch die Heide in Gifhorn” herausgesucht, die wir aber ein wenig abwandeln. Sicherlich ist der Februar nicht die ideale Zeit für einen Südheidebesuch. Trotzdem entdecken wir einige interessante Dinge entlang der Strecke.

Die Mühlenstadt Gifhorn
Wir starten unsere Tour auf dem Marktplatz in Gifhorn. Es ist Markttag, sodass wir uns erstmal ein wenig bei den Ständen umschauen. Christian genießt einen Kaffee-to-go während wir uns ein wenig auf die Wanderung vorbereiten und die erste Orientierung suchen. Gifhorn ist bekannt für sein internationales Mühlenmuseum, das ich im letzten Jahr besuchen durfte.

Wir folgen am Ortsausgang der Wilscher Straße. Da wir leider keinen Handy- oder GPS-Track dabei haben, bleiben wir zunächst auf diesem Weg, der nicht besonders schön ist. Aber spätestens in Wilsche wird es besser und das Abenteuer Südheide beginnt. Im Ort gönnen wir uns zunächst eine kleine Rast mit Vesper und schauen uns dann auf der Ortskarte nach dem weiteren Weg um.

Das schönste Dorf heißt Neubokel
“An der Masch” geht es in den Wald. Ab hier ist der Weg nach Neubokel ausgeschildert. Wir entdecken Hinweisschilder des Südheide Marathons, den ich gar nicht kannte. Ob der wohl in diesem Jahr überhaupt stattfinden kann?

Nach kurzer Zeit erreichen wir Neubokel und sind erstaunt. Unser erster Blick fällt auf einen Bauern, der auf seinem Trecker sitzt und ein Spargelfeld vorbereitet. Gleich hinter dem Feld sehen wir mehrere sehr schön renovierte Bauernhäuser aus Backstein. Von Weitem wirkt das Ensemble wie ein Museumsdorf. Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass Neubokel den Titel “schönstes Dorf” einheimsen konnte. Ich muss zugeben, der Name kommt nicht unverdient, wenn man sich so in Neubokel umschaut, wo sogar die Pferde ihren Spaß haben:-)

Ein Stückchen weiter erfahren wir, dass das Dorf anfang des 20. Jahrhunderts den Status eines Emirats hatte. Wie das? Hier wurde bis in die 70er-Jahre Öl gefördert. Von ehemaligen Ölbaronen hatte ich einmal bereits an anderer Stelle berichtet.

Unser Herz wird schwer
Am Ortsausgang von Neubkokel wird unser Herz schwer beim Anblick der leckeren Tortenauswahl, die aber leider erst am morgigen Sonntag zur Verfügung steht. Wir haben das Landcafé Neubokel erreicht, das seine Türen aber heute geschlossen hält. Also ziehen wir unverrichteter Dinge wieder ab und machen uns auf den Rückweg nach Gifhorn, diesmal aber durch den Wald.

Aller guten Dinge sind drei
Wir sind zurück in Gifhorn. Wir kommen an einem Bäcker vorbei. Es dürstet uns nach einem Kaffee-to-go. Während Christian mit seinem Kaffee bereits vor der Tür wartet, müht sich die Verkäuferin noch mit meinem Café Crème ab. Eigentlich keine große Sache, da sie ja nur den richtigen (beschrifteten) Knopf auf dem Kaffeeautomaten drücken muss. Naja, das erste Mal geht irgendwie schief, weil der Becher überläuft. Beim zweiten Versuch kann ich zum Glück gerade noch sehen, dass sie Milch (!!!) in meinen Kaffee schüttet. Ich verabscheue Milch. Sie entschuldigt sich damit, dass sie das noch nicht so oft gemacht hätte. Nun, die “Kleine” ist wirklich sehr nett und irgendwie süß. Also, dritter Versuch und tatsächlich es klappt. Sie drückt die richtige Taste, lässt die Milch und den Plastikdeckel weg, denn der Kaffee wandert direkt vom Pappbecher in meinem mitgebrachten Thermobecher. Die Verkäuferin grinst noch einmal verlegen. Ich wünsche ihr ein schönes Wochenende und verlasse den Laden.

Wieder auf dem Wilscher Weg gehen wir zurück in die Stadt und zu unserem Auto.

Der Track zur Wanderung

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