Tbilissi (Tiflis)

Christina/ September 19, 2025/ Kultur

Tbili bedeutet im Georgischen „warm“ und mit dem Zusatz -si wird daraus „warme Quelle“. Und ja, es ist wirklich warm in der georgischen Hauptstadt. Das wird kurz nach der Landung am Abend deutlich. Mit über dreißig Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit kommen wir gleich mächtig ins Schwitzen. Später soll ich erfahren, dass es von Mai bis Ende Oktober dort so warm ist. Gleich am nächsten Tag lockt mich die morgendliche Kühle nach draußen. Auf der Suche nach einer Wechselstube komme ich an einem kleinen Park mit einer wundervollen Aussicht auf den Fluß Kura und die Altstadt von Tiblissi vorbei. Dort treffe ich auch meinen ersten „Kumpel“, einen der vielen freilaufenden Hunde. Ich bemerke eine Marke im Ohr des kleinen Wesens und halte das für eine Steuermarke. Später erfahre ich, dass es sich dabei um eine Plakette handelt, die anzeigt, dass der Hund von der Stadt geimpft wurde.

Zurück ins 13. Jahrhundert
Eine Sache werden wir auf dieser Reise zu Genüge kennenlernen: Kirchen und Klöster. Am ersten Tag legen wir mit der Metechi-Kirche aus dem 13. Jahrhundert los. Die Georgier legen Wert darauf, dass man als Frau beim Besuch einer religiösen Einrichtung ein Kopftuch trägt und als Frau einen langen Rock. Im Grunde genommen kein Problem, bei der Hitze allerdings ein wenig lästig. Aber was soll’s, wir sind ja Gäste. Nach der Besichtigung nehmen wir die Seilbahn auf den „Heiligen Berg“, den Mtatsminda. Von hier aus haben wir einen fantastischen Blick auf die Stadt und werfen gleichzeitig noch einen Blick auf die sogenannte Mutter Georgiens. Vom Berg nehmen wir die Stufen zurück in die Altstadt und kommen an wunderschönen Holzhäusern vorbei. Nach ca. 10 Minuten erreichen wir den Stadtteil Abanotubani, der für seine Schwefelbäder bekannt ist. Das Viertel erinnert mich mit seiner Architektur an die Altstadt von Istanbul.

Heiße Kiste
Langsam geht es auf Mittag zu und die Hitze und Schwüle werden langsam unerträglich. Wir flüchten uns in ein nahegelegenes Kaffee und gönnen uns einen selbstgemachten Eistee. Ein wenig erfrischt tauchen wir noch tiefer in die Altstadt Tiblissis ein. Wir überqueren den Meidan, einen belebten Platz mit vielen Restaurants und Cafés und laufen Richtung Synagoge und weiter zur Sioni-Kathedrale. Von dort gehen wir durch verwinkelte Gassen und der Agmaschenebeli-Allee weiter zur Friedensbrücke. Diese erfreut sich zumindest bei den Touristen großer Beliebtheit.

Der schiefe Turm von Tiblissi
Wir passieren das Patriarchat von Georgien und die Anchiskhati-Kirche aus dem sechsten Jahrhundert, um zum schiefen Turm von Tiblissi zu gelangen. Dieser ist Teil des Gabriadze-Theaters und ein weiteres touristisches Highlight vor dem sich die Besucher gerne ablichten lassen. Jetzt wird es temperaturmäßig doch sehr kuschelig und wir alle hoffen, dass unser Stadtspaziergang langsam aber sicher zu Ende geht. Zunächst laufen wir aber weiter zum Freiheitsplatz. Ein Stückchen weiter kommen wir zur berühmten Rustavelli Avenue und der rettenden Metro-Station, dessen Bahn uns zum Hotel zurückbringt.

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