Dünaer Rötzelkamm: Eine Landschaft wie ein Traum

Christina/ Mai 22, 2025/ Kultur

Es ist DER Geheimtipp am Harzrand zwischen Osterode und Ührde. Da liegt der Dünaer Rötzelkamm. Ein absolutes Highlight, besonders auch für Wanderer, die schon alles im Braunschweiger Land und im Harz gesehen haben. Der Rötzelkamm ist Teil des Karstwanderwegs. Für Stempeljäger bietet die 15km lange Wandertour zwei Highlights: den Sonderstempel Dünaer Rötzelkamm und den Sonderstempel Feldherrnhügel.

Wir starten vom Straßenende der Hördener Breite in Osterode. Das Wetter ist heute leider wechselhaft und es ist später mit Schauern zu rechnen. Auf den ersten Metern, vorbei an ein paar Häusern und landwirtschaftlichen Flächen, werden wir zunächst von einem Sonne-Wolken-Mix begleitet. Fasziniert beobachten wir das Spiel des Windes, das wir in einem Getreidefeld beobachten. Die Halme bewegen sich in so einer gleichmäßigen Wellenbewegung, dass es von Weitem so aussieht, als ob wir auf ein Meer schauen.

Das Taukreuz
Auf der linken Seite fällt uns plötzlich ein Holzkreuz auf. Nanu, was mag das sein. Doch hoffentlich keine ehemalige Hinrichtungsstätte? Eine Informationstafel kann uns beruhigen. Das Taukreuz ist ein christliches Symbol, das die Form eines „T“ trägt und sich von dem griechischen Buchstaben „Tau“ (T) ableitet. Wir folgen weiter der Ausschilderung des „roten K“, das für den Karstwanderweg steht. Auf einem Feld rechter Hand fallen mir ein paar Blumen auf. Schnell zückt Burkhard seine App und findet heraus, dass es sich um Inkarnat-Klee handelt.

Der Karstwanderweg am Rötzel
Am Ende des Feldwegs stoßen wir auf den Karstwanderweg am Rötzel. Hier startet der Kammweg, der uns durch eine wunderschöne, unberührte und friedvolle Landschaft führt. Am Waldrand beginnt es leider ein wenig zu tröpfeln. Das ist aber zuerst nicht schlimm, denn wir nutzen den Unterstand unter den Bäumen, um auf den Feldern eine größere Anzahl von Störchen zu beobachten, die sich gerade um das Mittagessen kümmern.
Es ist nur ein kurzer Schauer, sodass wir unseren Weg fortsetzen können. Je weiter wir vorankommen, desto begeisterter sind wir. Neben Störchen beobachten wir zahlreiche Rotmilane, entdecken eine Kuh- und eine Schafherde, die friedlich auf den Weiden grasen. Leider fängt es wieder an zu regnen und wir überlegen aufgrund der tiefhängenden, grauen Wolken den Weg abzukürzen.

Zu Besuch bei den Schafen
Wir haben nochmals Glück, es ist wieder ein kurzer Schauer. Plötzlich stehen wir vor der Schafherde, die wir eben noch von Weitem beobachtet haben. Die Tiere beobachten uns neugierig. Ein ganz junges Schaf springt lustig zwischen den Älteren hin und her. Es macht einfach Spaß, die Tiere eine Weile lang in ihrem Tun zu beobachten. In dieser herrlichen und idyllischen Umgebung fühlen wir uns richtig wohl. Schließlich geht es weiter. Und nur ein Stückchen weiter erwartet uns ein weiteres Highlight: ein Dolomitensteinbruch.

Wir folgen dem Abstieg zur Beiersteinsenke und dem Hackenbach. Wir laufen auf einem wunderschönen schmalen Pfad und blicken rechter Hand in eine Art Schlucht. Wenig später erreichen wir die Landstraße 523 und überqueren diese. Auf der gegenüberliegenden Seite geht es weiter. Wir folgen dem Rosenberg in Richtung Ührde und durchqueren einen alten Truppenübungsplatz der Bundeswehr.

Der Feldherrenhügel
Der Weg führt uns zum Feldherrenhügel. Diese Erhebung im Harz diente als zentraler Punkt für die Beobachtung von Manövern und Truppenbewegungen. Jetzt kann man von dort oben nicht nur einen wundervollen Blick über Osterode genießen, sondern auch einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel ergattern! Die Stempelstelle scheint ganz neu zu sein, ebenso die beiden Holzbänke, die zur Rast einladen. Leider fehlt uns die Zeit für eine längere Pause, da ein größeres Regengebiet auf uns zusteuert.

Deshalb entscheiden wir uns an dieser Stelle für eine Abkürzung. Wir lassen die Stippvisite in Ührde aus und laufen stattdessen zurück nach Osterode. Wir erreichen gerade rechtzeitig das Auto als es stärken und ausdauernder anfängt zu regnen. Mit dem Auto fahren wir dann noch zum empfohlenen Landgasthof Sindram in Ührde, der an diesem Tag aber eine geschlossene Gesellschaft bewirtet. Der Ausflug auf den Dünaer Rötzelkamm hat uns aber so gut gefallen, dass wir uns ein Wiedersehen in dieser schönen Landschaft im Herbst vorstellen können.

Share
Share this Post