Chalkidiki, die Insel mit den drei Fingern “Kassandra”, “Sithonia” und “Athos” ist in der Vorsaison ein ruhiges und wunderschönes Reiseziel. Bevor die Saison im Mai beginnt und dann die Touristenströme einfallen, kann man Ende März in das wahre Leben eintauchen. Wir waren eine Woche lang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Das ist manchmal auch stressig, da es eine Weile dauert, bis man das Bussystem durchschaut hat. Dafür lernt man Land und Leute aber auch von einer ganz anderen Seite kennen.

Das Wetter kann Ende März noch sehr wechselhaft sein. Die Temperaturen gehen nachts auf bis zu 6 Grad herunter, können tagsüber aber auch sehr angenehme 18 bis 21 Grad steigen. Wir hatten insgesamt Glück und konnten alle unsere Unternehmungen durchführen. Von unserem Stützpunkt in Néa Kallikratia aus haben wir mit dem Bus Áfitos und Thessaloniki besucht.

Zu unseren Ausgangspunkten für Wanderungen haben wir ebenfalls den Bus genutzt. Die weiteste Anfahrt hatten wir sicherlich in das Bergdorf Agia Paraskeví. Hier waren wir gut zwei Stunden unterwegs und zuletzt auch die letzten Gäste im Bus. Von hier aus sind wir den Kassandra-Höhenweg nach Kassandrinó gelaufen. Eine weitere Wanderung haben wir von Kriopigi nach Kassandrinó unternommen.

Recht spät haben wir entdeckt, dass direkt in unserem Ort ein schöner Küstenweg beginnt. Diesem kann man ca. 10 Kilometer folgen. Ein perfekter Spaziergang für einen Sonnenuntergang oder um einfach einen schönen und einsamen Strand zu finden.

Ein Wort zum Thema streunende Hunde und Katzen. Ich gebe zu, dass ich mir vor der Reise zu dem Thema keine Gedanken gemacht habe. In den Reiseführern habe ich nichts explizites zu dem Thema gelesen. Somit waren wir einigermaßen überrascht, dass sowohl streunende als auch angekettete Wachhunde in Zentralmazedonien uns beim Wandern wirklich teilweise den Spaß verdorben haben. Besonders auf einer Wanderung, als wir vom Hotel in Richtung Agios Pávlos (angeblich ein Weindorf) gewandert sind, hatten wir unterwegs so unsere Schwierigkeiten. Anzutreffen sind die kleinen oder großen Biester oftmals auf verlassenen Schrottplätzen, in Kleingartenkolonien oder einfach auf der Straße. Das Anketten von Hunden auf Grundstücken ist in Griechenland eigentlich verboten, aber who cares? Auch wenn die Tiere uns manchmal bis auf das Mark erschreckt haben, haben sie uns auch einfach Leid getan. Kritisch wird es, wenn ein Rudel Hunde sich frei auf der Straße bewegt und bellend auf uns zukommt. Da haben wir lieber mal den einen oder anderen Umweg in Kauf genommen.

Bei Katzen verhält es sich natürlich ganz anders. In erster Linie haben wir mit diesen Mitleid gehabt. Einige haben aber auch richtig Spaß gemacht. Besonders die Miezen, die ihr Revier in der Nähe von Bäckereien, Cafés oder Restaurants aufgeschlagen haben, sahen gut genährt aus. Die kleinen Dinger sind ja nicht dumm und wissen genau, wo es etwas zu holen gibt. So holen sich die schlauen Tiere auch gerne mal die zurückgelassenen Chips oder Nüsse vom Tisch.

Unser Standorthotel in Néa Kallikratia war das Secret Paradise Hotel. Diese Unterkunft haben wir in der irrigen Annahme gebucht, dass es dort einen Garten mit Sonnenliegen gibt und ein schönes Spa. Leider ging dieser Wunsch so gar nicht in Erfüllung. Das Spa kostet auch für Gäste 15 Euro pro Tag (20 % Rabatt wird gewährt). Allerdings handelt sich dabei um einen dunklen Kellerraum mit einem kleinen (Plansch-)Pool, einem Jakuzzi und ein paar lieblos hingestellten Fitness-Fahrrädern und Laufbändern. Einen Garten gibt es gar nicht und die renovierungsbedürftige Dachterrasse war auch noch nicht geöffnet. Die Zimmer waren soweit okay, aber leider so kalt, dass wir abends die “Heizung” über die Klimaanlage laufen lassen mussten. Das Frühstück allerdings kann ich loben. Das ist sehr lecker und reichhaltig. Etwas nervig ist allerdings die allmorgendliche Schlacht um die Orangensaftpresse. An einem Tag, als immer mehr Touristen kamen, war das Buffet um 09:30 Uhr fast aufgegessen – nachgelegt wurde nichts mehr. Alles im allem handelt es sich um ein besseres Stadthotel, von einem “Secret Paradise” ist es aber weit entfernt.

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