Das Allgäu ist ein absoluter Sehnsuchtsort für mich. Wobei, klar, das Allgäu ist kein Ort. Das Allgäu ist eine Landschaft, die sich über Bayern und Baden-Württemberg erstreckt. Auch das Umland kann sich sehen lassen, denn das Allgäu grenzt an den Bodensee und Österreich. Gleich um die Ecke sind das Tannheimer und das Kleinwalsertal. Das Allgäu hat seinen Gästen so viel zu bieten: schöne Dörfer, sanfte Hügel, herrliche Seen, spektakuläre Ausblicke, hohe Berge und gemütliche Kühe. Für (Berg-)Wanderfans wie mich ist das Allgäu ein absolutes Eldorado. Und das nicht nur sportlich, sondern auch kulinarisch.

24 Biersorten
Unser Lager haben wir in Bad Hindelang aufgeschlagen. Sowohl der Ort als auch die Ferienwohnung sind ein absoluter Glücksgriff. Einen besseren Ausgangspunkt für unsere Wanderungen hätten wir nicht finden können. Gleich am Ankunftstag geht es mit dem Fahrrad nach Hinterstein. Auf dem Weg dorthin entdecken wir die Ostrach und eine schöne Holzbrücke, die über den Fluss geht. In Hinterstein kehren wir im Hotel und Restaurant “Grüner Hut” ein und eröffnen diese Urlaubswoche mit einem Aperol Spritz und einem Bier. Aber nicht irgendein Bier, denn fragt man den Wirt nach einem kühlen Blonden, dann wird man mit der Frage konfrontiert: “Welches denn? Wir haben 24 Biersorten zur Auswahl”.

Kulinarische Genüsse in der Oberen Mühle
Bei einem Spaziergang stoßen wir zufällig auf die Obere Mühle. Ein Blick auf die Speisekarte verzaubert uns. Knödel und Käse in allen Variationen. Ich schmelze dahin, wie geschmelzte Butter in der Pfanne. Wir wollen reservieren. Da kommt die große Enttäuschung, der Laden ist voll! Allerdings, ich hinterlasse meine Handy-Nummer und schon am nächsten Tag kommt der erlösende Anruf! An Himmelfahrt sitzen wir im reizenden Garten des Gasthauses und lassen es uns richtig gut gehen. Als Vorspeise ordern wir die Allgäuer Käsesuppe mit Croutons. Als Hauptgericht wähle ich die vegetarische Triologie: Käsknödel, Kässpatzen und Ravioli. Ein absoluter Hochgenuss. Und ja, eigentlich sind wir schon satt, aber die Desserts klingen einfach zu verführerisch. Ich entscheide mich für das Dreierlei von der weißen Toblerone-Schokolade mit frischen Erdbeeren. Zum Niederknien. Als ich nach dem Essen allerdings vom Tisch aufstehe und auf das Fahrrad steige merke ich, dass das Dessert vielleicht doch ein bisschen viel war. Die Rückfahrt kostet mich doch einige Mühe, aber egal, dieses Menü ist die Bauchschmerzen wert.

Welches Pflänzchen blüht denn hier?
Ich bin ja so froh, dass es mittlerweile für Pflanzenbanausen wie mich entsprechende Handy-Apps gibt. Die zahlreichen Blumen am Wegesrand und auf den Almwiesen sind so wunderschön, da wäre es einfach zu schade deren Namen nicht kennenzulernen. Also Handy raus und Pflanzen bestimmen, was das Zeug hält. Und was wir alles sehen: Wolfsmilch, Storchschnäbel, Waldvöglein, Enzian, weiße Silberwurz, Gämswurz, weiße Pestwurz, Sumpfdotterblumen und gelber Frauenschuh.

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