Leinebergland: Zwischen Ruine Winzenburg und Hoher Schanze
Über einen Wanderverteiler bin ich auf die Ruine Winzenburg aufmerksam geworden. Eine Freundin erwähnte, dass es dort viel Bärlauch gebe. Wie viel Bärlauch das dann wirklich ist, hätte ich mir vorher nicht ausmalen können. Auf jeden Fall hat die idyllische und verträumte Gegend rund um die Burgruine ihren ganz eigenen Charme – und das vermutlich besonders im Frühling. Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz Ochsental, gleich neben der Gaststätte Fischerhütte. Es geht dann durch den schönen Sackwald, der einige Highlights für uns bereithält: die Winzenburg, die Apenteichquellen, die Ringwallanlage Dörhai und die Hohe Schanze. Ein tolles historisches Angebot und dazu noch das fantastische Wetter. Wanderherz, was willst du mehr?
Ochsental
Am Sonntagmittag starten wir vom Parkplatz Ochsental. Zuerst werfen wir einen Blick auf die Öffnungszeiten des benachbarten Ausflugslokal „Fischerhütte“ damit die Einkehr nach der Wanderung gesichert ist. Wir werfen noch einen Blick auf die Wanderkarte am Parkplatz, um uns zu orientieren. Dann geht es auch schon los. Wir folgen dem Ochsental für ein kurzes Stück. Noch ist die Strecke eben, aber nur ein paar Minuten später geht es steil hoch zur Ruine Winzenburg. Eigentlich gehört diese gar nicht mit zur ausgesuchten Wanderung. Aber, wo wir schon einmal hier sind! Allerdings sind wir doch davon überrascht, wie steil der Weg auf den Hügel ist.
Im Bärlauch-Paradies
Auf dem Weg zur Ruine kommen wir an riesigen, blühenden Bärlauchfeldern vorbei. Es ist kaum zu begreifen, wie viel hier von dem Zeug wächst. Die vielen weißen Blüten und das grüne Gestänge taucht die Szenerie in eine fast mystische Stimmung. Wir sind begeistert, es ist so schön hier. Je näher wir zur Ruine kommen, desto schöner wird die Landschaft. Die milde Frühlingssonne lässt die Burg in einem warmen Licht erscheinen. Wir umrunden den Steinhaufen und wandern dann weiter zum Aussichtspunkt Klosterforsten. Da die Bäume bereits wieder in ihrem Blätterkleid stehen, ist der Ausblick auf die Umgebung etwas eingeschränkt. Es lässt sich trotzdem leicht erahnen, wie atemberaubend dieser ist. Das ist schon ein schönes Fleckchen Erde hier!
Picknick-Spaß an der Apenteichquelle
Wir steigen hinab von der Burgruine und gelangen sogleich zum nächsten Highlight: der Apenteichquelle. Hier tummeln sich bereits ein paar Ausflügler, unter ihnen auch ein junger Hund, der offensichtlich großen Spaß am Spielen in den Teichen hat. Es ist schön dieser Ausgelassenheit zuzuschauen. Der wunderschöne Pfad führt uns an den Teichen vorbei zu einer Grillstelle, die rege an diesem Sonntag genutzt wird. Anschließend kommt ein recht langweiliges Wegstück auf einem breiten Schotterweg. Zum Glück müssen wir auf diesem nicht lange laufen. Allerdings kommen wir vom Regen in die Traufe als wir rechts in einen schmalen Pfad einbiegen. Leider haben hier Kettenfahrzeuge ihr Unwesen getrieben und den Weg aufgerissen. Durch den Regen ist dieser nun sehr matschig und schwer zu begehen.
Ringwall-Dörhai
Nach einer Weile wird der Weg wieder besser. Er führt uns zur ehemaligen Wallanlage, dem Ringwall-Dörhai. Eine Informationstafel weist darauf hin, welche Artefakte einst an dieser Stelle gefunden worden: Messer, Häkelnadeln und Ähnliches. Es geht weiter durch den Wald bis wir den Rennstieg erreichen. Diesem folgen wir bis zur Hohen Schanze. Der vorgeschaltete Historische Lehrpfad führt uns in die Thematik ein, die uns weiter oben erwartet. Wir erfahren, dass es hier einst eine Karolingische Missionskirche, Blockhäuser, Speicherhäuser und Wachtürme gab.
Einkehr in der Fischerhütte
Da wir nun alle „Points of Interest“ abgehakt haben und es schon 16 Uhr ist entschließen wir uns dazu, den Weg etwas abzukürzen. Eine halbe Stunde später sitzen wir in der Fischerhütte auf der Terrasse. Tja und hier machen wir mal wieder Bekanntschaft mit dem Fachkräftemangel. Ein einzelner Kellner versucht den zahlreichen Besuchern gerecht zu werden. Fast 30 Minuten müssen wir auf unser „Feierabendbier“ warten. Da bin ich schon etwas angesäuert als das Getränk dann endlich kommt. Aber was soll der arme Mann machen, zweiteilen kann er sich auch nicht. Wir sehen noch ein kleines Weilchen den Besuchern beim Angeln von Forellen zu und treten dann gestärkt und glücklich den Heimweg an.