Große Hildesheimer Wald Tour

Christina/ Mai 4, 2025/ Alltagsgeschichten

Den schönen Hildesheimer Wald habe ich in der Coronazeit für mich entdeckt, als es nicht erlaubt war, das eigene Bundesland zu verlassen. Und das war ein echter Glücksfall. Nie hätte ich gedacht, dass es rund um die niedersächsische Stadt so schöne Wandermöglichkeiten gibt. Nachdem ich am 1. Mai zufällig am Parkplatz Broyhansweg vorbeigekommen bin, habe ich mir dort gleich ein paar Flyer mitgenommen. Die darin empfohlene Wanderung „Große Hildesheimer Wald Wanderung“ soll unsere heutige Challenge sein. Neben schönen Waldwegen gibt es auch ein paar Sehenswürdigkeiten zu entdecken: den Hudestein, die Beusterburg, Mathildenhall, das Klosterstübchen am Haus Escherde und die Grenzsteine am Kiekebusch.

Abstecher zum Hudestein
Wir starten vom Parkplatz Broyhansweg bei Diekholzen. Burkhard lädt sich noch schnell die kostenlose Wander-App der Gemeinde Diekholz herunter, dann geht es auch schon los. Etwa zeitgleich mit uns ist ein Ehepaar mit Hund angekommen. Als wir an der Eisenbahnbrücke rechts abbiegen schaut mich der Mann verschwörerisch an und sagt: „Na, auf dem Weg zum Aussichtsturm?“, „Nee“, sage ich, “ da war ich erst am Donnerstag.“ Es geht in den Wald. Die erste Sehenswürdigkeit ist der Hudestein. Dieser gehört eigentlich nicht zur vorgeschlagenen Tour, aber wenn wir schon mal hier sind, bauen wir den kleinen Schlenker dorthin einfach ein. Die Detour kostet uns ca. 2,5 km und verlängert die heutige Wanderung am Ende auf knapp 19 Kilometer.

Vom Hudestein geht es zurück auf dem Kammweg in Richtung Heyersum. Eigentlich wollten wir einen Schleichweg parallel zum ursprünglichen Weg nehmen. Aber der Pfad ist dermaßen zugewachsen, dass wir die Idee verwerfen. Über den Escherberg laufen wir bergab zur Beusterburg, von der aber nicht mehr übrig ist als eine Infotafel. Wir legen hier eine kleine Rast ein bei der ich beinahe meine Lesebrille im Laub verloren hätte. Ist gerade noch einmal gut gegangen. Der Wanderweg führt weiterhin bergab und wir steuern auf das Klosterstübchen am Haus Escherde zu. Ich bin nicht ganz sicher, wie lange die Gaststätte heute geöffnet hat, deshalb legen wir einen Schritt zu, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen. Durch eine wunderschöne Baumallee steuern wir auf das Kloster und den Weiler zu. Bereits am Ortsrand hören wir Stimmen, die aus dem Biergarten kommen. Prima, das Klosterstübchen ist offen.

Ein kühles Blondes auf die Tour
Wir machen es uns im Biergarten gemütlich und ordern zwei Radler. Ach ja, nach knapp drei Stunden Wanderung tut sowohl die Pause als auch die Erfrischung gut. Mein Blick fällt auf einen niedlichen Kurzhaardackel am Nachbartisch. Natürlich komme ich nicht umhin, den Hund zu streicheln. Von dem kleinen Wesen werde ich auf das Herzlichste begrüßt, inklusive einem feuchten Küsschen. Ich reiße mich schließlich von dem Dackel los. Wir planen den Rückweg, wollen ein bisschen anders gehen als vorgeschlagen.

Es geht zurück in den Wald, vorbei an einer Hütte und einem alten Steinbruch. Am Wegesrand sehen wir Maiglöckchen. Es fängt leicht an zu regnen, aber zum Glück nur kurz. Nach einer Dreiviertelstunde erreichen wir Mathildenhall. Naja, im Flyer sah es so aus als ob es noch etwas zu sehen gebe. Tatsächlich ist hier außer einer Infotafel nichts zu entdecken. Für uns geht es geradeaus weiter. Wir sind so gut wie im Landeanflug. Wir wandern einen sehr schönen Waldweg entlang und kommen noch an einigen Grenzsteinen im Kiekebusch vorbei. Mittlerweile sind wir fünf Stunden unterwegs, es geht auf den Abend zu und wir haben knapp 19 Kilometer in den Beinen als wir die alte Beusterbrücke passieren. Nur ein paar Meter weiter ist es geschafft, wir sind wieder am Ausgangspunkt, unserem Parkplatz am Broyhansweg.

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