Corona-Tagebuch: Kurztrip zur Camburg
Sonntagvormittag. Der Himmel ist grau, die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 40 %. Zeit für einen Kurztrip mit dem Fahrrad nach Camburg und vielleicht weiter zu den Dornburger Schlössern. Von Bad Kösen geht es über Lengefeld, Saaleck, Kleinheringen und Kaatschen nach Camburg. Das Wetter hält. Während die Hinfahrt noch gemütlich ausfällt, wird die Rückfahrt zum Rennen gegen die Zeit.
Gegen das trübsinnige Grau
Die Hinfahrt bis Kaatschen bringt nichts Neues, diese Gegend habe ich bereits bestens erkundet. Hinter dem Weinort Kaatschen geht es nach rechts Richtung Camburg. Ich komme zunächst nach Stöben, dann geht es steil bergauf. Oben auf dem Berg bekomme ich einen Vorgeschmack auf Camburg, die Burg selbst konnte ich bereits erspähen.
Die letzten zwei Kilometer geht es zügig bergab und schon bin ich da. Am Bahnhof vorbei geht es in die Altstadt und von dort hinauf zur Burg. Vor hier oben habe ich einen schönen Blick über den Ort. Leider ist die Burg nicht zugänglich. Das ist schade, weil sie über einen Bergfried mit einer Höhe von über 32 m verfügt. Daneben sind die Rest der Umfassungsmauer der ehemaligen Burganlage aus dem 12. Jahrhundert zu sehen.
Schneller als der Blitz
Ich überlege noch den Abstecher zu den Dornburger Schlössern zu machen. Daraus wird leider nichts. Mein Handy klingelt, ich muss zurück nach Bad Kösen und sollte bis 14 Uhr dort sein. Das wird eng.
Ich gebe Gas und komme gut voran. Trotz der Eile mache ich unterwegs aber noch ein paar Fotos, ich kann nicht anders. Da fallen mir am Radweg Ilmenau zum Beispiel die Turmwindmühle Tutlewitz und das gleichnamige Dorf auf. Auf Höhe des Weinguts Zahn bereitet man sich schon fleißig auf Weihnachten oder weitere Lockdowns vor. Die Weinkisten wandern nur so aus dem Shop. Keine schlechte Idee, sonst geht ja gerade nicht viel.
Punktlandung
Der Rückweg hat zum Glück viele Abfahrten, es geht schneller als ich dachte. Ich bin schon in Saaleck, jetzt ist es nicht mehr weit. Ich habe weiterhin freie Fahrt: die Bahnschranke ist offen. An der Baustelle ist die Ampel auf rot, kein Problem, ich nehme kurzfristig den Bürgersteig. Ich fahre durch den Kurpark, jetzt noch den Hügel hoch und dann den letzten Berg vor dem Ziel nehmen. Unglaublich aber wahr, ich bin völlig fertig und durchschwitzt pünktlich um 14 Uhr zurück.