Corona-Tagebuch: Im Himmelreich

Christina/ November 10, 2020/ Alltagsgeschichten, Kultur

Eine Wanderung ins Himmelreich, das klingt verlockend. Der Himmelreichweg ist ein Geopfad, den ich Richtung Bad Sulza ein wenig erweitere. Das ersehnte Ziel ist auch gar nicht weit weg und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur weiteren Erkundung der Region. Das wunderschöne Herbstwetter in diesem Jahr taucht sowohl die Landschaft als auch die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke noch einmal in warmes Sonnenlicht und gibt der Region etwas mystisches.

Hoch über dem Saaletal
Vom Ausgangspunkt Bad Kösen, dem Kurpark, gehe ich zunächst in Richtung Lengefeld. Dieses Stück des Wanderweges ist leider nicht so schön, da es an der Straße entlang führt. Bald ist aber der Wegweiser „Himmelreich 1 km“ in Sicht. Ich biege nach rechts ab und folge wiederum dem Verlauf der Straße. Hier ist an diesem Sonntag kein Verkehr. Nach ca. 45 Minuten erreiche ich das Himmelreich mit der gleichnamigen Gaststätte. Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Lokal geschlossen, die Aussicht auf das Saaletal ist aber frei verfügbar.

Bei diesem Panorama, den angenehmen Temperaturen und dem herrlichen Sonnenschein lasse ich die Seele ein paar Minuten baumeln und gönne mir einen Snack. Dann schaue ich mich nach dem weiteren Weg um. Es gibt eine Ausschilderung nach Bad Sulza, warum nicht? Ich folge also weiter der Ausschilderung. Als ich jedoch nach links abbiegen will sehe ich, dass die Straße aufgerissen wurde und der Weg gesperrt ist. Hm, ist ja blöd, denke ich. Ich gehe trotzdem am Rand der Baustelle weiter und komme auf einen landwirtschaftlichen Weg. Ich entdecke zwei weitere Schilder: hier geht es einmal nach Bad Sulza und einmal nach Großheringen. Ich werfe einen Blick auf meine Wanderkarte. Okay, über Großheringen käme ich im Zweifelsfall nach Bad Kösen zurück.

Ich gehe zunächst ein Stückchen weiter in Richtung Bad Sulza, allerdings fehlt hier die Ausschilderung. Und da es bereits zwei Uhr ist, beschließe ich meine Wanderung lieber abzukürzen.

Steiler Abstieg nach Großheringen
Zum Glück kommt mir ein Ehepaar entgegen. Der Weg nach Bad Sulza wäre richtig gewesen. Aufgrund der Zeitknappheit wähle ich aber den steilen Abstieg nach Großheringen, der aufgrund des nassen Laubs ein wenig rutschig aber zu bewältigen ist. Unten angekommen informiere ich mich bei einem anderen Ehepaar nach dem weiteren Weg. Nach der Auskunft wende ich mich nach links und wandere von Großheringen nach Stendorf und stoße dort auf den Falkenpfad.

Der Falkenpfad führt von der Sonnenburg in Bad Sulza bis zur Burgruine Saaleck. Vielleicht ist das noch einmal ein Anreiz für eine weitere Wanderung. Ich jedoch verlasse das idyllische Stendorf mit seinen Pferdekoppeln und erreiche den Ort Saaleck. Jetzt bin ich wieder in heimischen Gefilden, denn sowohl die Burg Saaleck als auch die Rudelsburg kenne ich ja bereits von einer anderen Wanderung.

Auf dem Finne-Wanderweg
Obwohl mir der Weg bekannt ist nehme ich diesmal eine andere Perspektive ein, denn ich gehe den Weg in umgekehrter Richtung. Da Sonntag ist, ist auf beiden Burgen einiges los. Ich umrande diese großzügig und genieße noch einmal den blauen Himmel und die klare Luft bevor es durch den Wald und auf dem Finne-Wanderweg Richtung Bad Kösen geht. Am Gradierwerk des Ortes beende ich meine vierstündige Wandertour.

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