Naturpark Elm-Lappwald: Der Elfenpfad bei Langeleben

Christina/ Dezember 3, 2021/ Alltagsgeschichten

Der zweite Corona-Winter ist da. Wieder gibt es Einschränkungen – auch für die Geimpften. Wie also durch diesen grauen Winter kommen? Mit “Fröhlichkeit im Herzen” wie es die scheidende Kanzlerin Angela Merkel den Deutschen anlässlich ihres gestrigen Zapfenstreichs gewünscht hat. Und ich finde, das gelegentliche Abtauchen in eine heile Märchenwelt kann bei der Umsetzung dieses Wunsches helfen. Ich habe es ausprobiert, am letzten Samstag auf dem Elfenpfad Langeleben. Es funktioniert, sogar bei Dauerregen. Hier wird die Wanderung zum Raindance.

Tristesse auf dem Campingplatz bei Räbke
Der Tag startet grau und wolkenverhangen, aber trocken. So soll es laut Wetterbericht auch bleiben. Keine idealen Wanderbedingungen, aber brauchbar. Wir starten in Richtung Räbke am Elm. Unterwegs fängt es leicht an zu nieseln. Kein Grund, sich aufzuregen. Als wir den Campingplatz bei Räbke erreichen machen wir kurz Halt, um uns zu orientieren. Der Regen wird langsam stärker, es regnet sich ein. Um uns herum nur grau und ein leerer Campingplatz. Tristesse pur. Und jetzt? Die ausgewählte Wanderung ist 14 km lang. 14 km im Regem wandern? Nicht wirklich. Wir überlegen und studieren immer wieder den Regenradar auf unseren Handys. Das sieht nicht gut aus.

In der Anderswelt: Elfenpfad und Burgruine Langeleben
Wir fahren weiter nach Räbke. Plötzlich lässt der Regen nach. Wir wollen einen Versuch starten und kürzen die Route etwas ab. Wir starten direkt im Elm. Der Pfad ist sehr matschig und kurz nach dem Start fängt es auch wieder an zu regnen. Ich schnappe mir meinen Schirm und wir laufen mutig weiter. Nach einer Weile erreichen wir den Elfenpfad. Ich habe keine Ahnung, was uns erwartet. Der Pfad ist wirklich liebevoll angelegt und es macht den Eindruck, als ob jeder der mag, etwas Elfenhaftes zu der bereits bestehenden Collection beisteuern darf, die größtenteils an Bäumen und Ästen hängt. Ich bin überrascht über die Kreativität, die hier vor uns liegt. Eine schöne Idee, wie ich finde.

Über den Pfad erreichen wir die Burgruine Langeleben, die einst eine Wasserburg war, wie der Graben um das verfallene Bauwerk zeigt. In der Nähe der Burg entdecke ich plötzlich einen Stempelkasten. Nanu, wo kommt der denn her? Mist, gerade heute habe ich mein Stempelheft der Harzer Wandernadel nicht dabei. Bei näherem Hinsehen entdecke ich aber auch, dass mir das Heft nichts genützt hätte. Denn hierbei handelt es sich nicht um einen Stempel sondern eine Stanze.

Das alte Quellhaus
Wir sind schon wieder auf dem Rückweg als ich aus den Augenwinkeln ein Gebäude erblicke. Es ist das alte Quellhaus, das 1705 erbaut wurde. Schön, wie es so am Rand des Teiches steht. Wir schauen uns das Bauwerk näher an und sind einen Moment lang so gefangen, dass wir den Dauerregen ganz vergessen haben. Gleich gegenüber vom Elfenpfad liegt der FriedWald. In der Schutzhütte machen wir eine kleine Pause. Kaum zu glauben, wie gut Kamillentee an so einem nasskalten Tag schmecken kann.

Durch den FriedWald geht es auf einem schmalen Pfad weiter. Nach einer Weile kommen wir an einer Bank mit Verzierung vorbei. Ein Wildschwein und ein Hase sitzen auf der Bank und sagen sich “Gute Nacht”? Kurzfristig macht es den Anschein als würde es die Sonne doch noch durch die Wolken schaffen. Es bleibt beim Versuch. Mittlerweile sind wir zurück an unserem Ausgangspunkt. Trotz des Regens hat uns der Ausflug in die Anderswelt der Elfen gefallen.

Share
Share this Post