Corona-Tagebuch: Wenn das Eis bricht

Christina/ Februar 14, 2021/ Kategorien

Es kündigt sich ein Wetterwechsel an, von eisiger Kälte zu frühlingshaften Temperaturen. Noch ist es morgens eiskalt, so um die -15 Grad. Tagsüber schafft es die Sonne die Grade nahe des Gefrierpunkts zu hieven. Es ist Februar, die Sonne hat bereits Kraft und genau deswegen wird es jetzt gefährlich: die Eiszapfen sind los.

Vorsicht spitze Dinger!
Achtung, die länglichen, kegelförmigen Gebilde aus Eis hängen wieder von den Dächern, Regenrinnen und manchmal sogar von den Bäumen! Trotz eisiger Nachtemperaturen schmilzt tagsüber der Schnee auf den Dächern, sobald die Sonne scheint. Die Folge: es bilden sich Eiszapfen. Diese kleinen, zwar hübsch anzusehenden, aber ganz gefährlichen spitzen Dinger, die ziemlichen Ärger auf dem Kopf verursachen können, sobald sie zum falschen Zeitpunkt vom Dach Richtung Boden stürzen. Dann ist man als Fußgänger besser gerade woanders.

Schnee auf Trampelhöhe
Nach gefühlten drei Tagen heftigen Schneefalls hat die Schneehöhe auf den Wegen endlich Trampelniveau erreicht. Alles ist festgelaufen, es wurden Schneisen geschlagen, entweder von Fahrrädern, von Langläufern, von Kinderwägen oder eben einfach von den eigenen Füßen. Nachdem das endlich geschafft ist und man sich wieder draußen bewegen kann, ohne mit den Beinchen im Schnee zu versinken und sich durch die Anstrengung dabei zu Tode zu schwitzen, kommt schon das nächste Ungemach. Die Eiszapfenbedrohung.

Tiere im Winter
Nur, wir Menschen, oder wenigstens die meisten von uns, können sich bei der Kälte in ihre warme Stube zurückziehen. Was machen eigentlich die Tiere im Winter? Da sind z.B. zwei einsame Enten, die auf einem Nebenarm des Südsees zu meditieren scheinen. Wo sind ihre Gefährten hin? Wie kommen diese beiden Enten jetzt an Nahrung, wo der Teich zugefroren ist? Wenig später begegnen wir einem einsamen Nutria im Schnee. Die ersten Handy-Fotografen stehen bereits im Kreis um das arme Tier. Okay, ja, ich hab’s auch fotografiert. Die Biberrate hat ja im Grunde genommen im wahrsten Sinne des Wortes ein dickes Fell, aber, wird auch sie etwas zu Fressen finden?

Wem gehört das Trojanische Pferd?
Und dann stehen wir plötzlich vor einem hölzernen Gefährten wie man es eigentlich nur aus der griechischen Mythologie kennt: ein Trojanisches Pferd mitten im Bürgerpark. Wie kommt das hier hin? Hat es jemand vergessen? Ist das eine Invasion der Liliputaner? Wir wissen es nicht, machen uns aber so unsere Gedanken, schließlich trägt das Pferd kein “zu verschenken”-Schild um den Hals. Sehr merkwürdig in Corona-Zeiten.

Die Gefahr lauert auf dem Fußgängerweg
Zurück aus dem Park sehen wir die rot-weiße Absperrung – weiter hinten. Zunächst sehe ich das Eis auf der Straße, dann das Loch in der Regenrinne und schließlich den vereisten Baum bzw. die vereisten Äste. Ja krass, Eiszapfen am Baum? Das ist jetzt mal wirklich etwas Neues. Ob die Äste die Last des Eises tragen können? Schnell ein Foto und weiter. Es liegen noch mehr Eisfallen auf unserem Weg, aber, wir umschiffen sie alle.

Also Vorsicht, wenn das Eis bricht. Spätestens morgen Nachmittag, wenn der Regen einsetzt, solltet ihr verdammt vorsichtig sein.

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