Vienenburg: Die verborgene Idylle

Christina/ Mai 21, 2023/ Alltagsgeschichten

Noch gibt es ein paar freie Stellen in unserem Stempelbuch des Nördlichen Harzvorlandes. Diesmal verschlägt es uns nach Vienenburg. Hier warten gleich drei Stempelstellen auf uns: die Burg Vienenburg, der Vienenburger See und das Klostergut Wöltingerode. Was mich an der Tour überrascht hat? Ich bin schon oft in Vienenburg gewesen und doch haben wir diesmal eine verborgene Idylle an der Oker entdeckt, die mir richtig gut gefallen hat.

Burg Vieneneburg
Unser Start ist die Ruine der Burg Vienenburg. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude der Burg, wie z.B. das Backhaus oder die Ställe, wurden mittlerweile in Wohngebäude umgewandelt. Alles überragend ist aber der 24 m hohe Bergfried mit einem Durchmesser von 8,5 m und Mauern, die 5,4 m dick sind. Leider ist der Tag heute etwas diesig, aber bei klarem Wetter muss der Blick von hier oben ein richtiger Traum sein. Auch diesen Teil von Vienenburg kannte ich auch nicht. Ein sehr gelungener Einstieg in diese Wanderunge. Nun bin ich gespannt, was uns noch erwartet.

Der Charme der achtziger Jahre
Wir verlassen das Burggelände und wandern Richtung des historischen Bahnhofs von Vienenburg, der angeblich der älteste Deutschlands ist. Der Besuch der nächsten Stempelstelle ist eine wahre Zeitreise in die 80er Jahre: Vienenenburger See Rosarium. Dem Café am See würde eine Modernisierung sicherlich nichts schaden. Ins Neue Deutsche Welle-Feeling lässt es sich am besten aber am Steg mit den zwei Schwanbooten in weiß und rosa tauchen. Da denke ich sofort an Fräulein Menke und ihr „Tretboot in Seenot“.

Wir holen uns den zweiten Stempel des Tages ab und wandern ein Stück am See entlang. Eine Brück führt uns in den Harlywald. Jetzt geht es auf schmalen Pfaden weiter. Der Weg wird um einiges beschwerlicher, denn in diesem Teil der Strecke stecken die 180 Höhenmeter der heutigen Wanderung. Nach einer Weile kommen wir ein wenig aus der Puste beim Harlyturm an. Für uns geht es nun ein Stück bergab, bis wir die Höhle vom Kräuter-August erreichen. Anfang des 20. Jahrhunderts soll der raue aber gutmütige August hier gelebt haben. Seinen Namen hat er von seinem Heilkräuter wissen erhalten, dass er den Bauern der Umgebung gegen einen Löffel Suppe verriet.

Wir sind mittlerweile am Klostergut Wöltingerode angelangt. Hier holen wir uns den dritten Stempel des Tages. Jetzt haben wir uns wirklich eine Pause verdient. Und wo könnten wir diese besser verbringen als im Biergarten des Klosterkrugs. Ein Schild sagt uns, dass der Außenbereich leider geschlossen ist. Schade. Also gehen wir in das Restaurant und erwischen gerade noch die letzten freien Plätze. Ah, ein kühles Getränk tut jetzt wirklich gut. Eine halbe Stunde später sind wir wieder auf den Beinen und durchqueren den Kosterpark. Dann kommt der schönste Teil der Wanderung.

Am rauschenden Fluss
Wir erreichen die Teiche des Braunschweiger Anglervereins und hören plötzlich ein kräftiges Rauschen. Wir wandern entlang der Oker, die nach den Regenfällen im Frühling richtig gut gefüllt ist. Wir kommen auf dem Weg an drei Wasserfällen vorbei. Wow, das ist richtig schön und idyllisch hier. Auf den Wiesen am Fluß blühen zahlreiche Blumen, wie das Kleine Immergrün, Kriechender Hahnenfuß und Rote Lichtnelke. Auf der anderen Seite blühen lila Flieder und Goldregen. Wir sind sehr begeistert von diesem Streckenabschnitt.

Als wir wieder in Vienenburg ankommen, gehn wir noch ein Stück an der Straße entlang bevor wir wieder an Junkernweg sind und damit unser Auto erreicht haben. Das war eine kurze aber landschaftlich sehr schöne Wanderung um Vienenburg.

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