Im Fuhsetal: Druiden, Moor und eine unsichtbare Wasserburg
Auf unserem Wunschzettel steht eine Schneewanderung. Der Wettergott hat aber etwas anderes mit uns vor und schickt uns ins Barumer Moor. Mitten im schönen Fuhsetal liegt die Sumpflandschaft. Eingebettet zwischen der Fuhse, dem Eixer Grenzgraben und dem Marschlandgraben auf rund 120 Morgen erstreckt sich das Feuchtgebiet. Früher gehörte das Areal einer Interessengemeinschaft. Seit den 70er Jahren ist das Moor ein Naturschutzgebiet, dessen Dämme und Gräben im Besitz der Stadt Peine sind. Unterwegs erkennen wir schnell, dass der Wettergott eine gute Wahl für uns getroffen haben. Neben einem Druidenhain und dem Wasserturm auf dem Herzberg, kommen wir an einer unsichtbaren Wasserburg vorbei. Die Tour beschließen wir am Eixer See, der still und starr ruht nach dem Sturm der letzten Tage.
Der Druidenhain
Wir starten unsere Wanderung in Stederdorf. Wir kommen in eine Art Stadtwald und erreichen in der Nähe der Straße „Am Herzberg“ den Druidenhain. Wir können nicht sofort erkennen, was es damit auf sich hat. Wir können uns kaum vorstellen, dass Miraculix mal hier war. Tatsächlich ist der aus sieben Eichen bestehende und auf druidische Symbolik verweisende Eichenkreis als Ort der Besinnung gedacht. Der Granitblock mit der Innenschrift „Druidenhain“ ist 2,5 Tonnen schwer und wurde eigens aus Schweden importiert.
Wir bleiben beim Herzberg und erreichen einen gemauerten Rastplatz, unweit des Wasserturms. Erbaut wurde er in 1908. Zwei Säulen schmücken den Eingang, der leider nicht offensteht. Auffallend ist noch der Brunnen, der direkt in den Turm integriert ist.
Im Barumer Moor
Unweit vom Wasserturm erreichen wir das Highlight der Wanderung: das Barumer Moor. Je weiter wir in das sumpfige Gelände vordringen, desto faszinierender finden wir die Umgebung. Ich könnte mir vorstellen, dass der Druidenhain noch besser in diese mystisch anmutende Umgebung mit ihren moosbewachsenen Bäumen und Wasserlilien passen würde. Das Barumer Moor ist Teil des Naturschutzgebiets Fuhsetal. Hier soll es auch Eisvögel geben. Gesehen haben wir leider keinen. Das Sumpfgelände gehörte früher einer Art Selbstversorgergemeinschaft. Direkt durchs Moor lief die Bahnlinie Plockhorst – Peine, die 1922 eingeweiht wurde. Der Personenverkehr auf der Strecke wurde 1958 eingestellt. Der Abschnitt zwischen Peine und Stederdorf blieb noch im Güterverkehr in Betrieb; er wurde 2003 stillgelegt. Einige Zeugen dieser alten Bahnlinie, wie beispielsweise die markante Eisenbahnbrücke, sind noch heute sichtbar.
Eine unsichtbare Wasserburg
Es geht weiter Richtung Vöhrum. Als ich den Straßennamen „An der Wasserburg“ lese, sehe ich Burkhard fragend an. „Ob es hier eine Wasserburg gibt?“ Nun, das werden wir gleich sehen, denn wir biegen rechts in die Straße ein. Wir laufen auf einem Damm. Auf der linken Seite sehen wir ein Wohngebiet. Auf der rechten Seite fällt uns ein Schild auf. Hier geht es um die Wasserburg Vöhrum. Wir lesen: „Eine unsichtbare mittelalterliche Burg im Fuhsetal„. Eine unsichtbare Burg? Was soll denn das sein? Vereinzelte Fundstücke haben Archäologen wohl zu der Annahme geführt, hier hätte mal eine Burg gestanden. Möglich.
Sonne und Mond am Eixer See
Das letzte Wanderhighlight ist der Eixer See. Ein Baggersee im gleichnamigen Ort. Der See liegt ganz ruhig und still vor uns. Nur ein paar Enten ziehen Kreise auf der sonst glatten Oberfläche. An diesem recht kalten Wintertag ist am kleinen Strand nicht viel los. Der Wanderweg führt entlang des Ufers. An einer besonders idyllischen Stelle geht die Sonne langsam unter. Das ergibt ein schönes Bild.
Nur wenige Schritte später, wir haben bereits das Lokal „am Sundern“ passiert, erblicken wir den aufgegangenen Mond. Es ist Vollmond. Noch zart zeichnet er sich am blauen Himmel ab. Mit diesem schönen Motiv geht unsere Wanderung im Peiner Land zu Ende.