Museo Storico Alfa Romeo

Christina/ November 14, 2023/ Kultur

Laute Motoren, kernige Männer, gutaussehende Frauen und ganz viel Emotionen – diese Assoziationen habe ich, wenn ich an Autorennen denke. Zur Geschichte des Rennsports zählen sicherlich auch die Modelle von Alfa Romeo. Im Museo Storico in Arese kann der Besucher in die Welt der röhrenden Motoren eintauchen. Die Ausstellung führt über vier Etagen durch die wechselvolle (Autorennen-)Geschichte von Alfa Romeo. Neben der PS-Jagd haben Modelle des italienischen Herstellers Auftritte in verschiedenen Filmen gehabt. Noch heute gehen die Carabinieri mit den Giulias auf Verbrecherjagd.

Im Rausch der Geschwindigkeit
Die Marke Alfa Romeo ist mit der Teilnahme an Autorennen groß geworden. Gegründet im Jahr 1849 von Carlo Cartagna unter dem Namen A.L.F.A, wurde die Firma nach dem Ersten Weltkrieg in Alfa Romeo umbenannt. Cartagnas Sohne Ercole über im Jahre 1919 die Geschäfte. Mit seinen Modellen wurde er schnell die Nummer eins auf dem italienischen Markt. Die Welt der Automobile entwickelte sich jedoch schnell weiter, sodass Ercole sein Unterfangen im Jahr 1954 einstellte. Dann begann die industrielle Produktion bei Alfa Romeo mit dem Modell Giulietta 6C.

Die Zeit der großen Rennfahrer
Den ersten großen, internationalen Erfolg bescherte Alfa Romeo der Rennfahrer Ugo Sivocci. 1923 startete er bei der Targa Florio erstmals mit dem vierblättrigen Kleeblatt auf seinem Rennwagen. Er fuhr das Modell Alf RLS mit einem Sechszylinder-Motor mit 3,2 Litern Hubraum. Leider starb Sivocci nur wenig später bei einem Training in Monza durch einen Autounfall.

Ein weiterer, sehr erfolgreicher Rennfahrer für Alfa Romeo war Giuseppe Campari. Campari hatte zwei Leidenschaften: die Oper und das Autorennen. Er war einer der besten Fahrer, die Alfa Romeo je hatte. 1933 starb er in Monza bei einem Rennen. Er fuhr den P2 (Alfa Romeo 8C) zum ersten Sieg in Lyon im Jahr 1924 und gewann im Jahr 1928 die Mille Miglia.

Der Stardesigner Giorgetto Giugiaro
1968 gründete Giorgetto Giugiaro zusammen mit dem Ingenieur und Geschäftsfreund Aldo Mantovani die Design- und Entwicklungs-Firma Italdesign. Giorgetto und Fabrizio Giugiaro schufen mit Italdesign legendäre Automobile in allen Fahrzeugklassen. Der Großmeister des Automobildesigns erschuf Jahrhundertwerke wie den Alfa Romeo Giulia Sprint GT und den Alfa Romeo Brera. Heute ist die Firma Italdesign im Besitz der VW-Tochter Audi.

Alfa Spider: Bekannt aus Film, Funk und Fernsehen
Teil der Ausstellung ist eine Art Kino, indem Filmausschnitte gezeigt werden, in denen Automodelle von Alfa Romeo eine entscheidende Rolle gespielt haben. Für mich selbst unvergessen ist der kleine, rote Flitzer aus dem Film „Die Reifeprüfung“ (The Graduate). Dustin Hoffmann chauffiert seinen Alfa Romeo Spider Duetto mit einem einprägsamen Motoren- und Musiksound so oft durch den Film bzw. San Francisco, dass es unmöglich scheint, den Sportwagen nicht als Vehikel eines jungen, dynamischen Titelhelden wahrzunehmen, dem man schließlich nacheifern möchte. Ich denke, dieser Film war eine Win-Win-Situation, sowohl für den Hauptdarsteller als auch für den Autobauer Alfa Romeo.

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