Oderwald mal romantisch

Christina/ März 6, 2022/ Alltagsgeschichten

Irgendwie bin ich mit dem Oderwald nie so richtig warm geworden. Andererseits hat es mich hier immer wieder hergezogen. Und dann sollte es an diesem Sonnabend plötzlich auch noch romantisch werden? Naja, es ist halt der Sonnabend vor dem Valentinstag am kommenden Montag. Da stimme ich mich halt schon mal ein. Wie? Na Ihr wisst schon, eben mit einer Romantiktour durch den Oderwald.

Auf den Spuren des Ötzis?
Es ist richtig frostig an diesem 12. Februar. Zwar scheint die Sonne, aber noch wärmt sie nicht richtig.Bibbernd treten wir unsere Runde an. Ich bin schon sehr gespannt, ob wir uns diesmal wieder verlaufen. Der Anfang des Weges ist mir von meinen bisherigen Wanderungen bekannt. Aber dann geht es querfeldein. Wird das gutgehen? Die eisigen Temperaturen und der frostige Wind haben aus den Pfützen Eisbahnen gemacht. Der Boden ist also nicht nur matschig sondern auch rutschig. Aber, und das ist das interessante, das Eis lässt auch Fußspuren deutlich werden. Ich stelle mir einfach vor, dass der Ötzi hier vorbeigekommen ist. Bei der abenteuerlichen Vorstellung steigt mein Puls und mir wird wärmer. Langsam steigt auch die Sonne höher und es wird etwas kuscheliger.

Du und deine Puppe
Dann ist es soweit, wir erreichen den “romantischsten” Wegpunkt des Oderwalds. HIer werden wir höflich gebeten, doch nicht unsere Namen in die Baumrinden zu schnitzen. Warum auch, wir wissen ja, wie wir heißen:-) Ist das “Namen-in-den-Baum-schnitzen” eine ähnliche Plage wie das Anbringen von “Liebesschlössern” an Brücken? Wir grinsen kurz und ziehen unverrichteter Dinge weiter durch die Tiefen des Oderwaldes. Wenig später stoßen wir auf einen Grenzstein. Wieder eine Wegmarkierung zwischen dem Herzogtum Braunschweig und dem Königreich Hannover. Grenzsteinen bin ich des Öfteren auf meinen Wanderungen begegnet.

Trimm-dich im Wald
Weiter auf der Strecke kreuzen wir den Trimm-dich-Pfad im Oderwald, dessen Schilder auch schon bessere Zeiten gesehen haben. Aber wie praktisch, dass wir ein Stückchen später einem stillen Örtchen über den Weg laufen. Ich frage mich nur, was es mit dem geschnitzten Herz in der Holztür auf sich hat?

Lasst die Kronkorken knallen
Zum Schluss unserer Wanderung kommen wir noch an einer vermeindlichen Party-Location im Wald vorbei. Darauf deutet jedenfalls die ansehliche Anzahl von Kronkorken hin, eine vielleicht ungewollte Hinterlassenschaft? Auch hier liegt wieder ein Grinsen auf unseren Gesichtern. Corona halt, da muss die Feste dort feiern, wo sie nicht auffallen:-)

Wir sind auf der Zielgeraden und haben unseren Ausgangspunkt fast wieder erreicht. Und ja, dank des Navis ist diesmal alles gut gegangen. Diesmal haben die verschlungenen und versteckten Pfade des Oderwald bezwungen.

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