Der Libellentraum in Wahrenholz-Nord

Christina/ Juli 11, 2021/ Alltagsgeschichten

Nach dem Dauerregen am Freitag ist uns das Wetter am Sonnabend hold. Wir entscheiden uns für den Otter-Pfad Wahrenholz-Nord und wandern auf den Spuren des Flussotters entlang der Ise. Die Pflanzen- und Tierwelt an dem Fluss fasziniert uns. Es ist ein wahrer Libellentraum, der uns unterwegs begegnet. Sowohl Blauflügel-Prachtlibellen als auch Grüne Flussjungfern geben sich die Ehre und stehen für mich Modell. Diesen schönen Tag mit seinen Naturerlebenissen lassen wir mit einem Festessen auf meinem Balkon ausklingen.

Zwischen Heidjerpfad und Mönchskreuz
Wir starten unsere Tour am Bahnhof von Wahrenholz. Zunächst biegen wir links in die Bahnhofstraße, dann rechts in die Schützenstraße. An der nächsten größeren Kreuzung geht es in Richtung Ortsmitte. An der Sparkasse verlassen wir die Straße rechts in Richtung Groß Oesingen. Vor der Bäckerei geht es erneut rechts ab in die Wiesenstraße. Hier treffen wir bereits auf Station zwei des Otterpfades. Wir folgen weiterhin dem Weg bis zum Schild “Heidjerpfad“. Dort biegen wir leicht rechts in ein Stück Kopfsteinpflaster ein. Bis zur Station drei sind es von hier aus noch ungefähr acht Kilometer. Die Wegstrecke bis zu dieser Stelle ist relativ unspektaktakulär. Am Ende des Hinweges erwartet uns die Friedenseiche zwischen Schönewörde und Oerrel. Dort machen wir eine erste Pause. Zuvor sind wir am Mönchskreuz vorbeigekommen. An der Stelle soll im Jahr 1528 ein Mönch im Schneesturm umgekommen sein.

Der Libellentraum von Wahrenholz-Nord
Spannender wird es auf dem Rückweg. Hier erwarten uns Highlights aus der Tier- und Pflanzenwelt. Auf der Ise bestaunen wir immer wieder die schönen Seerosen, die den Fluss zahlreich bedecken. Wir gehen ein Stück am Elbe-Seitenkanal entlang und nehmen die Ruhe und die Gelassenheit der vorbeifahrenden Transportschiffe auf.

Als wir auf dem Weg zurück sind, der parallel zum Elbe-Seitenkanal verläuft, kommen wir an einen herrlichen Rastplatz. Das besondere an diesem Areal ist die Ise auf der sich sehr viele Blauflügel-Prachtlibellen tummeln. Ich begegne meinem Libellentraum. Es ist absolut faszinierend, diese Insekten bei ihrem Treiben zu beobachten. Eine ganze Weile schaue ich zu, wie sich diese bunten und elegant wirkenden Tiere auf dem Wasser bewegen, ja geradezu tänzeln. Immer wieder fliegen sie einen im Wasser liegenden Ast an oder lassen sich auf einer Seerose nieder. Ich freue mich, dass die Libellen mir wiederholt die Gelegenheit geben, sie in schönen Positionen abzulichten.

Zu Besuch bei der grünen Flussjungfer
Nur schwer kann ich mich von diesem Schauspiel und dem Rastplatz lösen. Wir gehen weiter. Bereits an der nächsten Kreuzung treffen wir auf ein weiteres Naturschauspiel. Eine grüne Flussjungfer räkelt sich auf einem Blatt und landet direkt vor meiner Kameralinse. Da kann ich natürlich nicht widerstehen. Ich spüre ein Glücksgefühl in meinem Bauch beim Fotografieren dieses grazilen Insekts.

Nach dieser Station folgen wir dem Weg weiter zum Ort Schönewörde. Unterwegs begegnet uns eine Gruppe Jugendlicher mit Bollerwagen und Ghettoblaster. Der Wagen ist gut gefüllt mit Bier, Wodka und Softdrinks. Alles, was das Herz begehrt. Wir durchqueren Schönewörde. Nun erwartet uns das letzte Stück der Wanderung.

Der Schwerenöter Hermann Löns
Langsam bekommen wir große Lust auf ein kühles Blondes. Als wir wieder in Wahrenholz sind, sehen wir uns um. Am Landgasthof Schönecke werden wir fündig. Auf der Getränkekarte entdecke ich den IT-Drink dieses Sommers: Lillet mit Wild Berrys. Den will ich unbedingt probieren. Ich stelle fest, eine gute Wahl. Darauf lasse ich gleich noch eine Sangria Bowle folgen.

Leicht beschwipst lassen wir den Wandertag ausklingen. Der Wirt des Gasthauses gibt noch ein paar Anekdoten aus der Gegend zum besten. So lässt er uns wissen, dass der “Heidedichter” Hermann Löns sich neben seinen schriftstellerischen Aufgaben auch gerne mal um die Damen gekümmert habe. Oh, das erinnert mich an Marius Müller-Westernhagen und seinen “Ladykiller“.

Abendschmaus mit Stil
Trotz der Portion Pommes, die wir uns gönnen,ereilt uns nach der 25-Kilometer Tour der Hunger. Auf der Rückfahrt halten wir in Meine bei Feinkost Aldi und schleppen Lachs, Pfifferlinge und Wein aus dem Markt. Wieder zuhause ist aus diesen Zutaten blitzschnell ein leckerer Abendschmaus gemacht, den wir auf dem Balkon mit einem kühlen Weißen genießen. So kann der Sommer weitergehen.

Meine Tourenaufzeichnung zum Nachwandern.

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