“Zwischen Teich und See”: Gut Adolphshof Runde von Schwicheldt

Christina/ Mai 22, 2024/ Alltagsgeschichten

Wir starten in dem kleinen Ort Schwicheldt. Wir überqueren den Mitellandkanal und biegen dann rechts vor dem Schützenheim ab. Nicht weit von unserem Startpunkt erwartet uns rechter Hand das erste Highlight: der Teich des Fischervereins Peine. Eine Oase der Ruhe für den Mensch. Ein Tummelplatz für Tiere: wir entdecken sowohl Vögel, Blässhühner, Wasserläufer als auch Libellen aller Art und Größe. Gelbe Schwertlilien und Seerosen runden das Panorama ab.

Auf dem Steg dessen Holzlatten schon etwas klapprig sind, hat man einen tollen Beobachtungspunkt. Zunächst entdecken wir die gelben Schwertlilien am Ufer. Eine einzelne weiße Seerose ist gerade erblüht. Daneben tummeln sich Libellen in verschiedenen Farben und Größen. Zwischendrin sind immer wieder Wasserläufer zu sehen. Weiter hinten ist ein Blässhuhn mit ihren Jungen zu sehen. Ob die Familie auf einem Sonntagsausflug ist? Im Hintergrund nehmen wir verschiedene Vogelstimmen wahr. In unseren Ohren klingt es wie ein kleines Sonntagskonzert. Eine Zeitlang lauschen wir andächtig und genießen das herrliche Panorama und die tolle Atmosphäre. Erst als ein Auto die Ruhe stört und Angler auf den Steg wollen, ziehen wir weiter. Obwohl es nicht zur offiziellen Strecke gehört, umrunden wir einmal den Teich. An einer Stelle halten wir uns länger auf. Hier sitzen nämlich die Frösche. Die Amphibien weisen unterschiedliche Hautschattierungen auf. Diese reichen von einem frühlingshaften gelbgrün bis zu einem fast braunen Ton. Die Tiere passen sich optimal ihrer Umgebung an und sind gar nicht so einfach zu erkennen.

Hier gibt es viel zu sehen
Neben den Fröschen erklingt wiederum fröhliches Vogelgezwitscher. Blaue Prachtlibellen tummeln sich am Ufer. Aber auch größere Exemplare tanzen immer wieder miteinander im Sonnenlicht. Leider bewegen sie sich dabei so schnell und so hektisch, dass es schwierig ist, ein gutes Foto zu schießen. Wir sind so fasziniert, dass wir kaum merken, wie die Zeit vergeht. Ich jedenfalls könnte hier ewig stehenbleiben. Schließlich gehen wir noch ein Stückchen weiter und da sind sie: Zwei wunderschöne rosafarbene Seerosen. Ich bin restlos begeistert. Besser geht es einfach nicht.

Da wir allerdings immer noch ziemlich am Anfang unserer Wanderung sind, müssen wir langsam weiter. Die Eindrücke, die wir am Teich gewonnen haben, begleiten uns aber noch eine ganze Weile. Zwischenzeitlich ist die Luft recht schwül geworden. Für den Nachmittag sind vereinzelt Gewitter angesagt und hinter uns türmen sich bereits die ersten dunklen Wolken auf. Wir überlegen am Gut Adolpshof eine Kaffeepause einzulegen. Im Prinzip eine gute Idee, aber leider hat das Hofcafé sonntags und an Feiertagen gar nicht geöffnet. Das ist wirklich schade, denn der Hof verfügt über tolle Streuobstwiesen mit Tischen und Stühlen.

Nackedeis auf Leinwand
Bei einem Blick in den Garten werden wir jedoch auf eine Bildausstellung der besonderen Art aufmerksam. Hier geht es um Fotografien von Personen, die ein Bodypainting tragen, mit dem sie sich optimal an ihre Umgebung anpassen. Hier muss der Betrachter schon sehr genau hinsehen, um die fotografierte Person überhaupt von der Landschaft unterscheiden zu können. Wirklich tolle und sehr ästhetische Aufnahmen. Nun, nachdem man uns hier offensichtlich nicht verköstigen will, widmen wir uns dem letzten Teil der Wanderung. Das Wetter spielt zum Glück weiterhin mit, das Gewitter macht einen Bogen um uns!

Zurück in Schwicheldt nehmen wir Kurs auf den Kunsthof Mehrum. In einem Flyer über Offene Pforte im Landkreis Peine hatte ich diese Einrichtung entdeckt. Hier gönnen wir uns zunächst die Kaffeepause, die uns im Gut Adolphshof verwehrt wurde. Während wir unsere Auszeit genießen, schauen wir uns ein wenig um. Das Publikum ist recht gemischt, aber eher älteren Datum. Kaffee und Kuchen scheinen auch von größerem Interesse zu sein, als der Garten. Wobei man sagen muss, dass es auch nicht so richtig viel zu sehen gibt. Zwischen hohem, ungemähten Gras gibt es einen Skulpturenpfad. Klar, wir sind jetzt nicht besonders kunstverständig, aber die angeblich bearbeiteten Natursteine für 500 Euro – 1.700 Euro hauen uns nicht vom Hocker. Da es auch sonst nichts Spannendes zu entdecken gibt, außer herausgeputzten Damen, die mit Proseccogläschen durch den Garten starksen und Selfies machen, brechen wir den Besuch hier recht zügig ab.

Der Petersdom von Equord
Bei der Anfahrt nach Mehrum hatten wir aus der Ferne ein markantes Gebäude erspäht: die Markuskirche. Wer hätte gedacht, dass in so einem kleinen Ort ein Bauwerk italienischer Barockkunst beheimatet ist? Und ganz stilecht, sind hier auch die Freiherren und -frauen von Hammerstein zu Equord begraben. Leider war uns der Blick in das Innere der Gutskirche nicht vergönnt. Aber auch von außen macht der Bau einen imposanten Eindruck.

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