Stempeljagd bei Schierke: Leistenklippen, Ahrensklint und Trudenstein
Es ist der 26. Oktober 2024, einen Tag vor der Umstellung auf die Winterzeit. Es ist ein Samstag, die Sonne strahl von einem blauen Himmel und heizt die Luft auf 20 Grad hoch. Was für ein Tag. Da lockt der Harz, ganz klar. Wir parken das Auto am Bahnhof Schierke. Zunächst geht es bis zum Hohnehof (HWN17). Von dort geht es dann recht steil über den Beerenstieg weiter in Richtung Leistenklippe. Die Sonne heizt ganz schön ein. Der Weg wird immer steiniger und auch voller. Einige Mitwanderer scheinen ebenfalls das schöne Wetter ausnutzen zu wollen. Ähnlich wie am Hillary-Step des Mount Everest staut es sich an den Eisenleistern für den Aufstieg. Oben ist es zudem ziemlich windig und die Aussicht ist ganz nett aber nicht überragend.
Sonnenstopp
Wir halten unseren Stopp recht kurz und wander über den Moorstieg zum Ahrensklint. Unterwegs machen wir allerdings auf einer schönen Wiese halt. Hier stehe sehr einladend zwei Halzbänke im Sonnenschein. Da kommen wir nicht dran vorbei, die Gelegenheit müssen wir nutzen. Nach einer guten Weile erreichen wir dann den Ahrensklint. Hier geht es ruhiger zu. Wir haben den Aufstieg zu dem Zeitpunkt sogar für uns! Als wir oben sind genießen wir zunächst den Blick auf Schierke. Dann hören wir das Tuten der Harzer Schmalspurbahn. Nachdem Rauch über den kahlen Fichten aufsteigt, sehen wir die Dampflock schließlich auch zwischen den Bäumen.
Unser nächstes Ziel ist der Trudenstein. Die noch warme Abendsonne taucht die Szenerie in eine schönes orangefarbenes Licht. Wir treffen auf eine Familie aus Eisenach. Die zwei Kinder zeigen uns ihre schön gemachten Stempelhefte. Nein, nicht die der Harzer Wandernadel, sondern ein selbstbeklebtes Heft ihrer Ziel, u.a. in Tschechien. Ich bewundere das Exemplar. Sicherlich hätte ich als Kind auch gerne so ein Buch gehabt.
Wundervolle Abendstimmung
Auf dem Rückweg nach Schierke gehen wir ein Stück am Wormsgraben entlang. Langsam geht die Sonne unter und taucht die Landschaft in tolle Herbstfarben mit allen nur denkbaren rot- und orangeschattierungen. Bei einem Blick nach rechts fällt uns noch die schöne Hohne-Eiche auf, die sicherlich ein tolles Fotomotiv darstellt. Gleich daneben entdecken wir noch einen Sonderstempel: den Löwenzahn-Entdeckerweg. Da sagen wir natürlich nicht nein.
Zurück am Auto haben wir Kaffeedurst. Wir entscheiden uns für Wernigerode und ergattern ziemlich Innenstadtnah einen Parkplatz. Uns lockt das Café am Markt. Zum Draußensitzen ist es jetzt ein wenig kühl, aber drinnen ist es auch gemütlich. Wir bestellen drei verschiedene Kaffees und einen Baileys. Die südostasiatische Bedienung ist etwas verwirrt. Auf den Baileys muss ich leider recht lange warten. Trotzdem, es ist ein schöne Abschluss. Wir gönnen uns noch einen kleinen Schlenker durch die beleuchtete Innenstadt von Wernigerode bevor wir diesen hervorragenden Wanderausflug abschließen.