Mein Hut von Chanel

Christina/ Oktober 20, 2024/ Alltagsgeschichten

Der Oktober meint es in diesem Jahr so gut mit uns, dass es mich oft nach draußen zieht. Und immer wieder bin ich fasziniert, was es in der Natur zu entdecken gibt. Mitten im Westlichen Ringgebiet, direkt am Ringgleis befindet er sich: Mein Hut von Chanel! In seiner ganzen Pracht steht er aufrecht auf dem grünen Gras, umringt von buntem Laub. Ich bin so entzückt, dass ich ihn von allen Seiten ablichten muss. Diese Perfektion, diese Form und dann die Farben schwarz und weiß! Vielleicht bin ich auch einfach noch von einer Dokumentation über Coco Chanel inspiriert, die ich vor Kurzem auf Arte gesehen habe. Aber es ist ja auch ganz gleich, wie es sich verhält. Ich bin hier mit meinem Hut von Chanel und kann ihn für mich ganz allein genießen!

Federn lassen (müssen)
Eine Veranstaltung im Kontorhaus am Jödebrunnen zieht mich an diesem Nachmittag vom Sofa. Obwohl es heute eher bewölkt und ein wenig düster ist, mache ich mich auf den Weg. Unterwegs bietet sich mir auf dem Ringgleis ein interessantes Spektakel. Beim Geschehen selbst bin ich zwar nicht dabei, aber, hier müssen sich zwei Vögel in den Haaren gehabt haben. Es sieht wüst aus. Ganze Federbüschel liegen hier verstreut. Ob es wohl um Futter oder gar ein Weibchen ging? Wer weiß. Auf jeden Fall entdecke ich für mich ein paar schöne Motive.

Never go the same way twice
Unter dem Motto „Never go the same way twice„, haben Sunny Pudert und Esra von Kornatzki einen Nachmittag im Kontorhaus vorbereitet. U.a. soll es Bilder zu sehen geben und ein Kontrabasskonzert soll es geben. Sowohl den Bau als auch den Jödebrunnen habe ich mal im Rahmen einer Stadtteilführung kennengelernt. Damals, als ich neu war im Westlichen Ringgebiet, bin ich mit dem Heimatpfleger mitgelaufen. Zwischenzeitlich wurde das historische Gebäude aber auf Vordermann gebracht. Seinerzeit war es noch geschlossen. Als ich dort eintreffe, ist das Fest bereits im Gange. Glühwein, Kaffee, Kaltgetränke und Spekulatius stehen bereit. Im Kontorhaus hängen ein paar Bilder an der Wand. Die Musikerin, Daphne, macht sich für ihren Auftritt fertig. In 10 Minuten soll es losgehen. Ich nehme draußen Platz und komme erstmal gedanklich an. Dann wird es mit dem Einsatz des Kontrabasses festlich. Nach drei Stücken ist aber schon wieder Schluss und ich beschließe noch etwas weiterzuziehen.

Mein Hut von Chanel
Über den Kontorhausweg komme ich auf die Büchnerstraße. Ein altes Werbeschild für Halloren-Kugeln lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich. Dann erreiche ich das Ringgleis. Ich wähle den Fußgängerweg und das steht ER. Der wunderschöne Pilz, der für mich wie ein Hut von Coco Chanel aussieht. Der Deckel des Fungi sieht eindeutig wie eine Kopfbedeckung aus und schimmert zudem in schwarz und weiß. Verrückt. Hier am Wegesrand, von dem meisten Spaziergängern völlig unbeachtet steht dieses Prachtexemplar und wartet darauf entdeckt zu werden! Was für ein Glück. Ich bin völlig begeistert. Neben meiner Fliegenpilzsession vor Kurzem bei Ilsenburg ist das hier wieder so ein besonderer Moment. Ausgiebig wird das Modell von mir abgelichtet. In meinem Kopf bildet sich bereits die erste Zeile für meinen Blogeintrag. Beschwingt von meinem Fund laufe ich nach einer Weile weiter. Später nehmen mich noch die leuchtenden Farben des Herbstlaubes in Beschlag, bevor es dann anfängt zu nieseln. Das stört mich aber gar nicht. Ich habe ja jetzt meinen Hut von Chanel!

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