Vierschanzentournee: Qualifikationsspringen in Oberstorf

Christina/ Januar 6, 2024/ Alltagsgeschichten

Die Vierschanzentournee, die jedes Jahr um den Jahreswechsel herum beginnt und in der ersten Januarwoche endet, habe ich bereits in den Kindertagen verfolgt. Jeder, der es selbst erlebt hat weiß, dass Sportereignisse live vor Ort ein ganz anderes Erlebnis sind als es die Sofaloge je bieten könnte. Zum ersten Mal bin ich live dabei, bei der Auftaktqualifikation in Oberstdorf. Die Karten für das Auftaktspringen am darauffolgenden Tag waren breits vergriffen. Aber was soll’s: Es springen ja dieselben Sportler. Und wir nehmen das volle Programm mit: angefangen mit dem Training, das um 14 Uhr beginnt bis hin zur Qualifikation, die um 16:30 Uhr startet.

Oberstdorf im Partyfieber
Die Atmosphäre im “echten Schanzenviertel” der Orlen Arena ist entspannt und fröhlich. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Veranstaltung perfekt organisiert ist. Angefangen mit den arenanahen Parkmöglichkeiten, dem fixen Einlass mit Taschenkontrolle, den sanitären Anlagen, der Verpflegung und Ausstattung mit Deutschlandfahnen. Auch das Wetter spielt mit. Es ist trocken, nicht zu kalt und die Sonne scheint. Ganz Oberstdorf ist bereits im Springfieber als wir den Austragungsort erreichen. In der Innenstadt sind diverse Stände aufgebaut. Glühwein und Bier fließt bereits, Partymucke begleitet die Szenerie. Da kommt schnell die richtige Stimmung auf. Diese hält sich bis zur Orlen-Arena. Mit 16.300 Zuschauern ist das Qualifikationsspringen gut besucht. Die Sicht auf die 140 Meter hohe Schattenbergschanze ist gut. Ausgestattet mit einem Getränk nehmen wir unsere Stehplätze ein und harren der Dinge, die da kommen (sollen).

Andreas Wellinger ist der Star der Qualifikation
Ein DJ heizt den Besuchern ein. Dann schweben drei Fallschirmspringer in das Stadion ein. Sozusagen die “Vorgruppe” bevor der Hauptact beginnt. Ein paar Vorspringer machen den Anfang. Dann geht es ans Eingemachte. Von 50 Springern, die antreten, kommen 30 in die zweite Runde, d.h. das Auftaktspringen. Die Stimmung im Publikum steigt langsam aber sicher an. Als die ersten Deutschen auf dem Schanzentisch erscheinen, ist ein Fahnenmeer zu sehen und die Zuschauer rufen mit vereinten Kräften die Nachnamen der Deutschen im Chor. Bei jedem Sprung ist ein ausgedehntes “zieh” zu hören. Und es wirkt. Andreas Wellinger legt einen überwältigenden 135 Meter-Sprung hin und gewinnt damit die Quali. Ausnahmezustand in der Orlen Arena. So macht Skispringen-Schauen natürlich Spaß. Wir sind das erste Mal dabei und sehen dann gleich den Sieg eines deutschen Springers. Fantastisch. So gut vorbereitet und eingestimmt freuen wir uns auf das Auftaktspringen am folgenden Tag, auch wenn wir es “nur” vor dem Fernseher verfolgen können.


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