Schluchtensteig: Etappe eins
Der Premiumwanderweg „Schluchtensteig“ im Naturpark Südschwarzwald lässt sich in sechs Etappe erwandern. Der Fernwanderweg erstreckt sich über knapp 120 Kilometer und bringt einiges an Höhenmetern mit sich: 3.479 Meter geht es hoch; 3.592 Meter geht es bergab. Für Naturliebhaber ist der Steig definitiv ein ganz besonderes Erlebnis. Immer wieder findet man sich in einer urwaldartigen Wald- und Schluchtenlandschaft wieder, mit moosbedeckten Steinen, wilden Flüssen und wunderschönen Wasserfällen.
Auch abseits der Strecken fühlt man sich mancherorts in eine andere Zeit versetzt. Mit 10.000 Einwohnern ist Blumberg als Zielort der ersten Etappe der größte Übernachtungsort auf dem Weg. Ganz klar: Der Schluchtensteig lädt zum Innehalten ein. Lässt man sich auf die vielfältige Flora und Fauna ein, dann erlebt man eine Woche „heile Welt“, Schwarzwaldromantik inklusive.
Zur ersten Etappe von Stühlingen nach Blumberg starten wir an einem leicht regnerischen Sonntag. Den Tag der Anreise haben wir dafür genutzt, um uns ein wenig zu akklimatisieren. Das Schloss Hohenlupfen (zwischenzeitlich in Schweizer Hand) stand auf dem Programm. Durch Zufall haben wir den Schürgarten kennen. Ein wunder- und sehr liebevoll angelegter Garten. Die Ausstellung „Lasst Blumen sprechen“ zieht zudem unsere Aufmerksamkeit auf sich. Was für ein toller Start in den Urlaub!
Zwischen Deutschland und der Schweiz
Dann Sonntag, am Wiizemer Steg, einer Brücke, die Deutschland mit der Schweiz verbindet, erwischt uns ein Schauer. Es ist aber der einzige an diesem Tag. Am Weizener Bahnhof, Heimat der Sauschwänzlebahn, geht es steil bergauf in den Wald. Nach einer guten Stunde erreichen wir das erste Highlight: die Museumsmühle im Weiler. Das Museum macht zwar erst um 14 Uhr auf, wir verschaffen uns aber trotzdem einen Eindruck von dem Gelände. Hier ist es wirklich romantisch.
Fast wie bei Tarzan
Bei Blumegg ist auch eine Haltestelle der Sauschwänzlebahn, aber wir wollen ja zu Fuß weiter. Entlang der Bahnstrecke gelangen wir zur Wutachschlucht. Vorbei am Wutachschluchtviadukt tauchen wir ins Urwaldfeeling ein. Die Schlucht hält neben einem Wasserfall zwei Panoramakanzeln bereit. Von diesen aus bekommt man einen sehr guten Eindruck von der Ursprünglichkeit des Schwarzwaldes. Man möchte fast rufen: „Greif die Liane, Jane.“ Als wir die Schlucht wieder verlassen kommen wir zu einem Parkplatz auf dem wir über Infotafeln noch einiges über die Herstellung des Schwarzwälder Schinkens lernen können.
Der letzte Anstieg hat es in sich
Dann folgt der anstrengende Teil der ersten Etappe: Von nun an geht es über die Ottilienhöhe und den Buchberg nur noch steil bergauf bis wir den Zielort Blumberg erreichen. Steigungen am Ende einer Tagesetappe sind immere etwas herausfordernd, da wir bereits einige Kilometer in den Beinen haben. Dafür werden wir allerdings auf dem Buchberg mit einer grandiosen Aussicht auf die umliegenden Ortschaften belohnt. Vorbei am Gänselieselbrunnen in Blumberg laufen wir zu unserer Herberge, dem Hotel zum Hirschen. Nach einer warmen Dusche fühlt sich die Welt dann schon wieder ganz anders an. Das leckere Essen im Hotel tut sein Übriges!