Auf der Zielgeraden

Christina/ November 10, 2019/ Alltagsgeschichten

Jetzt sind es nur noch neun! Meine Stempeljagd nach Harzer Wanderstempeln geht in die finale Runde, ich bin quasi auf der Zielgeraden, auf dem Weg zur Wanderkaiserin! Christian ist optimistisch und meint, dass wir es noch in diesem Jahr schaffen könnten. Und ja, das Novemberwetter spielt uns in diesem Jahr wirklich in die Karten. Nur die kurzen Tage sind die eigentliche Herausforderung. Aber da muss man eben flexibel und kreativ sein.

Von der Menschentrappe zur Stahlquelle

Christian (noch 15 Stempel bis zum Ziel) und ich (noch 12 Stempel bis zum Ziel) brechen also an diesem herrlichen Novembertag von Bad Harzburg auf. Die Stempelstellen 172 (Katzsohlteich), 173 (Waldwiese Hirschbüchenkopf), 193 (Stahlquelle Neudorf) und 194 (Hellergrund) stehen auf dem Plan. Die 194 habe ich schon, dafür hat Christian bereits die 172. Geht sich also aus. Wir fahren zuerst Richtung Neudorf und schließlich auf den Parklatz, der zwischen Neudorf und Dankeröde liegt. Hier geht es zur ersten Stempelstelle. Und schon stehen wir vor der ersten Herausforderung, das Roden der Bäume hat nämlich den Wanderweg ruiniert. Pfiffig wie wir sind orientieren wir uns an zwei anderen Stempeljägern und kommen so schnell ans Ziel.

Von dort geht es mit dem Auto zum Birnbaumteich. Per Pedes geht es dann durch den Wald zum Hellergrund. Am Hellergrund bin ich bereits im Frühjahr 2018 gewesen – seinerzeit hatten wir uns herrlich verlaufen. Diesmal ging aber alles nach Plan. Zack, schon hatten wir den zweiten Stempel des Tages einkassiert.

Im Wald ist es schon fast dunkel

In Güntersberge machen wir am Ortsende halt. Nun wollen wir den Katzensohlteich (172) und die Waldwiese Hirschbüchenkopf (173) erwandern. Allerdings ist die Zeit schon etwas fortgeschritten und es wird ja früh dunkel. Wir erreichen ganz locker den Katzsohlteich und fragen dort nach dem Weg zur 173. Da schaut man uns ungläubig an und teilt uns mit, dass das doch noch ein Stückchen zu gehen sei. Nun wir machen uns keine Gedanken und gehen zunächst Richtung Breitenstein. Als wir hier nochmals eine Dame nach dem Weg fragen, weißt diese ebenfalls darauf hin, dass es noch ein Stück zu gehen sei und es ja bald dunkel werde. Wir gehen zunächst unbekümmert weiter, verlieren uns dann aber nach einer Weile im Wald, ohne Ausschilderung. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit beschließen wir nicht weiterzugehen. Eine sehr kluge Entscheidung, wie wir später noch sehen werden.

Auf dem Feldweg zum Stempelglück

Wir kehren zum Parkplatz zurück und fahren Richtung Siptenfelde. Etwas verloren werden wir von einer älteren Damen angesprochen, die im Garten arbeitet und unser Treiben bereits beobachtet hat. “Wo wolln’se denn hin?” Wir erklären kurz unser Ziel. Die Dame erklärt uns den Weg und versichert, dass man da natürlich mit dem Auto hinfahren könne (ein Feldweg!), weil doch sonst keiner zur Gaststätte gehen würde. Wir versuchen also unser Glück, erreichen die Gaststätte gerade bei Sonnenuntergang und gehen zur Stempelstelle. Die HWN 173, die Waldwiese Hirschbüchenkopf ist sicherlich eine der unattraktiveren Stempelstellen. An der Stelle erkennen wir dann auch, dass wir den Weg zu Fuß vom Katzensohlteich zum Hirschbüchenkopf niemals im Hellen geschafft hätten!

Mit einer Ausbeute von jeweils drei neuen Stempel für jeden von uns fahren wir zurück nach Bad Harzburg. Jetzt sind es nur noch neuen Stempel ..!

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