Transmission mit sieben PS: Ein Stück Braunschweiger Geschichte

Christina/ Januar 18, 2020/ Kultur

Ein Stück Braunschweiger Geschichte wird seit gestern im Kulturpunkt West ausgestellt: Maic Ullmann zeigt seine Bilder, die aus einem Besuch der ehemaligen Dreherei Elnser & Holdmschmidt Nachf. in 2012 entstanden sind. Die Ausstellung steht unter dem Motto “Transmission – Stahl in Bewegung” und spielt mit ihrem Titel auf die ledernen Transmissionsriemen an, die von einem sieben PS starken Motor seinerzeit in der Fabrik angetrieben wurden. Eine Technik aus den 20er Jahren. Denn das war das Besondere an der Werkstatt, dass alle Maschinen mit genau diesem Motor angetrieben wurden. Davon wollen Ullmanns Bilder in der Ausstellung erzählen.

Eine wechselvolle Geschichte
Wie manch andere Firma in Braunschweig, blickt auch Elsner & Holdschmidt Nachf. auf eine wechselvolle Geschichte zurück, nicht zuletzt geprägt durch die Kriegsjahre. 1944 wurde die Fabrik empfindlich getroffen und musste den Betrieb vorübergehend einstellen. Gegründet wurde der Betrieb 1895 von Kaufmann Paul Elsner. 1909 begrinnt die Fabrikation und der Handel mit Maschinenteilen. 1913 stirbt Elsner. 1917 wird Karl Wiese aus Wolfenbüttel alleiniger Inhaber. Mit der Erweiterung der Fabrik in 1920 kommen dann auch die Transmissionsriemen zum Einsatz, von denen bereits die Rede war.

Blütezeit bis zum Krieg
Bis zum 2. Weltkrieg erlebt die Fabrik praktisch ihre Blütezeit. Drehen, Bohren, Fräsen und Schleifen ist das tägliche Geschäft von ca.30 Mitarbeitern. Nach dem Krieg, 1950, übernehmen Erich Schrader und Friedrich Nagel die Firma. 1985 tritt dann Sohn Lutz Schrader die Nachfolge an. Nach 2000 gehen jedoch langsam die Aufträge zurück, da die Maschinen nicht mehr den Sicherheitsvorschriften genügen. Zuvor jedoch, in 1998, wurde die Fabrik unter Denkmalschutz gestellt, um den Urzustand für die Nachwelt zu erhalten.

Besichtigung auf Anmeldung
Wer sich für die Geschichte der Fabrik interessiert und die ledernen Transmissionsriemen einmal “live” sehen möchte, kann dies nach Voranmeldung tun. Heimatpfleger Heiko Krause steht nach eigener Aussage dafür als Ansprechpartner zur Verfügung.

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