Gruppenfoto mit Mutti

Christina/ September 3, 2019/ Alltagsgeschichten

Der ELZ zwischen Frellstedt, Wolsdorf und Helmstedt gehört vermutlich nicht zu den bekanntesten Wanderstrecken im Braunschweiger Land und führt eher ein Schattendasein. Grund genug also, dass ich mich diesem „Höhenzug“ einmal in meinem Blog widme. Der ELZ selber ist kein Wanderhighlight. Warum sich der Ausflug dorthin trotzdem lohnt, lest ihr in diesem Beitrag.

Auf zum Tekenberg!

Ich starte meine Tour in Frellstedt, einem kleinen Ort ca. 8 km von Helmstedt entfernt. Es ist ein heißer Tag und so herrscht schläfrige Ruhe im Ort. Vom Bahnhof aus orientiere ich mich zunächst nach links Richtung Ortsmitte. Ich habe Glück und treffe auf ein paar Einheimische, die im Garten arbeiten. Mein erstes Ziel ist der Tekenberg, von hier aus soll meine „Wandertour“ durch den Elz starten. Der nette „Gärtner“ weist mir den kürzesten Weg dorthin. Ein wahrer Glücksfall, wie sich bald herausstellt, denn ohne seine Hilfe hätte ich die Abkürzung in den Wald kurz nach dem Ortsausgang sicherlich nicht gefunden. In dem Fall hätte ich an der Kreisstraße entlang wandern müssen.

An der Wanderkarte Tekenberg geht es dann richtig los. Ausschilderungen gibt es hier keine, nur die Wegmarkierungen „1“, „2“ und „3“, die unterschiedlich lange Wege durch den Elz kennzeichnen. Ich möchte zunächst in Richtung Grube Wilhelm gehen. Ich habe nochmals Glück und treffe auf eine Spaziergängerin mit fünf Hunden. Die armen Dinger haben ganz schön mit der Hitze zu kämpfen – ihre Zungen hängen weit aus den kleinen Schnauzen.

Die nette Dame versichert mir, dass ich mich im Elz nicht verlaufen könne. Dazu sei er zu klein und da, wo es aus dem Elz hinausginge, ginge es ja auch gleich wieder hinein.

Bergbauanlage Grube Wilhelm

Gleich am Anfang der Wanderung erreiche ich am ehemaligen Bahnhof Wolsdorf die Informationstafel zur damaligen Bergbauanlage Prinz Wilhelm. Es gibt ein paar Angaben zur Bergbaugeschichte in der Region. Leider kann die Grube nicht besichtigt werden – da bin ich doch ein wenig enttäuscht. Ich hatte wohl mehr erwartet.

Danach geht es richtig in den Wald. Aber bereits nach kurzer Zeit verstehe ich, was die Dame damit meinte, dass der ELZ doch recht klein sei und es da, wo es hinausgeht auch wieder hineingeht. Unterwegs erreiche ich mehrmals den „Ausgang“ aus dem Elz. Einmal – kurz nach dem Rastplatz Schwarze Brücke – befinde ich mich schon auf dem Weg nach Helmstedt.
Nach gut 1,5 Stunden habe ich alles gesehen und den Elz einmal umrundet. Eine Wanderung nach meinem Verständnis ist das nicht, eher ein ausgedehnter Spaziergang. Auf dem Rückweg nach Frellstedt lasse ich die Landschaft noch einmal auf mich wirken. Ich entdecke ein paar Kühe mit ihren Kälbern und erfreue mich an der Idylle. Hier entsteht auch das Foto „Gruppenbild mit Mutti“.

Begegnung mit der Schrankenwärterin

Zurück am Bahnhof in Frellstedt erlebe ich doch noch eine Überraschung. Ich stehe etwas irritiert am Gleis 1 herum und möchte eigentlich auf Gleis 2 wechseln. Gleis 2 gibt es aber nicht so richtig, es ist eher ein begraster Grünstreifen. Ein Schild vor zwei kleinen Schranken weist mich darauf hin, dass dieser Grünstreifen nur betreten werden kann, wenn die Schranke offen ist. Hm, die ist aber zu. Was mache ich denn jetzt? Gehe ich einfach über die Gleise? Auf Gleis 1 steht eine Dame. Ich spreche sie an und frage, wie das hier funktioniert. Da weiß ich noch nicht, dass sie die Schrankenwärterin ist. Sie erklärt mir das Prozedere und ich erfahre, dass die Schranke von ihr nach Einfahrt des Zuges geöffnet wird. Da staune ich, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich bin überrascht, dass es im Zeitalter der Digitalisierung noch solche „manuellen“ Systeme gibt.

Mein Fazit: Auch wenn der Elz kein wirkliches Wanderziel ist, so fand ich den Ausflug in meine ehemalige Heimat doch interessant.

Wanderwege im Elz:
Wanderweg 1
Wanderweg 2

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