Der Tag am Meer

Christina/ Juli 23, 2018/ Alltagsgeschichten

Es muss nicht immer Spanien sein, so könnte meine Geschichte beginnen. Oder: Es kommt nicht darauf an, wo man ist, sondern mit wem man dort ist. Beides trifft zu. Dieser Sommer verspricht magisch zu werden. Nicht nur, weil das durchgehend herrliche Wetter ein südeuropäisches Flair nach Deutschland gebracht hat. Nein, besonders deshalb, weil ich in diesem Sommer schon viele Wochenenden mit wirklich sympathischen Leuten verbringen durfte. Das fühlt sich jedes Mal wie Urlaub von der stressigen Arbeitswoche an – der Tag am Meer eben:

„Doch jetzt ist alles anders, denn wir sind mittendrin, es dreht sich nur um uns, und es ist nicht wie bisher, es macht uns zu Brüdern, mit dem Tag am Meer“ (aus: „Ein Tag am Meer“, die Fantastischen Vier).

Und diesmal sind wir wirklich am Meer, also fast, dem Steinhuder Meer. Das ist immerhin der größte Binnensee Nordwestdeutschlands, mit einer Größe von ca. 30 km2 und einer maximalen Tiefe von nur 2,50 m. Und es ist nicht nur der See, der begeistert, sondern es ist das gesamte Ensemble: der Naturpark, die herrlichen Ausblicke, wundervolle Stege an kleinen Yachthäfen, Fachwerkhäuser und ein Café mitten im Moor mit einem gut aufgelegten Gastwirt.

Geht’s nur über Bokeloh?

Wir starten unsere Tour am Bahnhof in Wunstorf. Die Frage, ob wir über Bokeloh nach Steinhude fahren oder lieber den direkten Weg nehmen, brachte unserem Quotenmann (Holger, bitte verzeih, das war jetzt zu verlockend!) an diesem Tag gehörigen Spott ein. Nach Auskunft von Einheimischen entschlossen wir uns zur Anfahrt durch den Wald – eine gute Wahl bei der Hitze an diesem Tag.

In Steinhude angekommen nahmen wir die klassische Rad- und Wanderstreckenführung rund um das Binnengewässer: Steinhude – Mardorf – Winzlar – Hagenburg – Steinhude. Da die Zeit durch die Verwirrung bei der Anfahrt etwas vorangeschritten war, legten wir unterwegs nur kurze Pausen ein. Für einen Aussichtsturm und einen Kurzaufenthalt am Steg eines Yachthafens (Ostseefeeling!) reichte es aber. Die direkte Uferpromenade rund um die weiße Düne erschien uns für einen gemütlichen Café zu voll, sodass wir weiter in Richtung Hagenburg fuhren. Eine sehr weise Entscheidung, wie sich schnell zeigte: völlig ruhig, unaufgeregt, in schönster Umgebung auf zünftiger Holzplanken-Terrasse mit rustikalen Bänken liegt das Moorgarten – Café.

Das Moorgarten-Café

Das Plätzchen besticht nicht nur durch seine herrliche Lage direkt an einem romantisch überwucherten Seerosenteich, sondern ebenso durch seinen vergnügten Wirt mit nordischem Humor. Neben Kaffee und Kuchen, gibt es Eis oder für den eher deftigen Geschmack auch Currywurst oder Matjesbrötchen.

Nach einer entspannten Pause geht es entlang dem Hagenburger-Kanal (vielleicht einer der schönsten Abschnitte dieser Radtour) zurück nach Steinhude und von dort durch den Wald nach Wunstorf, unserem Ausgangsort. In Wunstorf erstehen wir noch ein kühles Getränk bei einem wirklich netten Döner-Laden mit Sitzgelegenheiten vor der Tür, die eine Liebe zum Detail offenbaren. Zusammen mit den Damen beim landestypischen Tee und abendlichen Tratsch über dies und das entsteht kurzzeitig ein Istanbuler Feeling, wie ich es besonders aus den Gassen entlang der Istiklal Caddesi kenne.

Zufrieden, relaxed und glücklich über diesen wundervollen Tag treten wir die Heimreise an.

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