Corona-Tagebuch: Urlaub dahoam!

Christina/ August 25, 2020/ Alltagsgeschichten

Das Ferien-Motto in diesem Jahr ist ganz klar: Urlaub dahoam heißt es. Corona hat in 2020 Vieles verändert, u.a. auch die Reisepläne. Ursprünglich wollte ich heuer meine (Süd-)Osteuropa-Tour abschließen und Rumänien besuchen. Tja, das ist in diesem Jahr keine gute Idee. Also ist Heimaturlaub angesagt. In die Berge soll es natürlich trotzdem gehen. So ist meine Wahl auf Oberbayern gefallen, genauer gesagt auf das Dorf Fall bei Lenggries. Rund um Lenggries stehen vier Wanderungen auf dem Programm mit recht unterschiedlichen Anforderungen sowohl an die Technik als auch an die Kondition. Kulturell haben wir einen Kurzbesuch in dem Luftkurort Lenggries und im Kurort Bad Tölz unternommen. Und natürlich dürfen beim Bergwandern auch nicht die obligatorischen Kühe mit ihrem Glockengeläut, die wunderschönen Alpenblumen und die herrlichen Almwirtschaften fehlen – eben alles, was das Wanderherz begehrt. ABER, was den Urlaub wirklich zu einem Heimaturlaub gemacht hat, ist die Begegnung mit einem Dorf, das meinen Namen trägt: Das Schlegldorf! Nun bin ich sicher, der Bayer weiß einfach, wie man Gäste begeistert.

Neun Stunden mit dem Snutenpulli
Die Qual der Wahl hatte ich in diesem Sommer nicht wirklich. Alles außerhalb von Europa kam als Feriendestination schon einmal nicht in Frage. Zuletzt wurde es aber auch innerhalb der EU eng. Immer mehr Länder wurden zum Risikogebiet erklärt und natürlich wollte ich nicht die Gefahr einer Quarantäne riskieren. Also Oberbayern.

Ich gebe es offen zu: Vor der langen Bahnfahrt mit der Maske im Gesicht hat es mich schon gegrault. Zum Glück hat in allen Zügen die Klimaanlage funktioniert, am Reisetag zeigt das Thermometer nämlich weit über 30 Grad an. Als ich am frühen Nachmittag endlich in meinem Bestimmungsort ankomme freue ich mich sogleich über die etwas frischere Bergluft. Herrlich, ich atme tief ein.

An der grünen Isar
Vor dem Abendessen möchte ich mir noch etwas die Beine vertreten. Schnell noch ein Ründchen am Sylvensteinstausee und an der Isar gedreht. Herrlich, wie grün hier das Wasser ist. Mit ein paar Booten auf dem Wasser und den Bergen im Hintergrund gelingt mir ein Schnappschuss, der doch sehr an Bilder aus Thailand erinnert (auch, wenn ich da noch nie war). Ach ja, das fängt ja schon einmal gut an.

An den ersten beiden Wandertagen ist uns der Wettergott leider nicht ganz so hold. Die typischen Ausblicke vom Berg ins Tal müssen ausfallen. Dafür reißt es aber an den Nachmittagen auf, sodass wir doch noch die Sonne und die Umgebung genießen können. Am zweiten Tag besuchen wir Nachmittags den Kurort Bad Tölz. Ich bin von der Architektur fasziniert. Die Altstadt wirkt fast wie eine Puppenstube. Sowohl die Stadt als auch die Lokalitäten sind voll mit Besuchern. Kaum zu glauben, dass noch Corona regiert.

Die Spreu vom Weizen trennen
Am vierten Tag erwartet uns die anspruchsvollste aber gleichwohl auch spannendste Tour. Mit der Bergbahn geht es auf den Brauneck, den Hausberg von Lenggries. Die Wanderung von der Bergbahnstation zur Benediktenwand ist wirklich nichts für Anfänger. Mehrmals müssen wir unterwegs unsere Reserven mobilisieren. Die Strecke ist nur mit einiger Kletterei zu bewältigen. Aber es macht wirklich Spaß mal so richtig herausgefordert zu werden. Auf dem Gipfel der Benediktenwand genießen wir den Blick auf den Walchensee und auf die Berge bei bestem Wetter.

Almfreuden
Der Weg zurück führt über den Altweibersteig. Auch diese Strecke eignet sich nicht wirklich zum Ausruhen. Teilweise geht es recht steil bergab. Die Strecke verlangt insgesamt eine hohe Konzentration, Trittsicherheit und teilweise Schwindelfreiheit. Wer die Herausforderung sucht ist hier genau richtig.

Mein Fazit
Urlaub dahoam ist schön. Deutschland hat wirklich viel zu bieten, auch als Reiseland. Naja und das Schlegldorf werde ich auf jeden Fall im Auge behalten, entweder als Alterssitz oder als Kandidatin für die nächste Bürgermeisterwahl:-)

Mehr Bilder von der Tour:

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